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Eine südkoreanische Mischung aus "Das Schweigen der Lämmer" und "7", so wird an vielen Stellen Werbung, für dieses kleine koreanische Serienkiller-Schauspiel, gemacht. Solche Sätze erwecken beim Videotheken-Besucher natürlich Interesse, denn schließlich gehören beide Filme zu der Creme de la Creme des Thriller-Genres. Nun ja, unterm Strich ist "H" dann auch wirklich durchaus gelungen, doch die Klasse der Vorbilder wird leider nicht erreicht.

"H" kann sich vor allem auf eines kräftig stützen: Auf seine wohldurchdachte, wenn auch nicht immer unbedingt Innovationsvolle, Story. Ähnlich wie beim Lämmer-Schweigen, geht es auch hier darum, dass ein inhaftierter Massenmörder die Polizei auf die Spur eines Täters führen soll, der aktuell unterwegs ist, um seine Opfer auf brutale Weise hinzurichten. Das merkwürdige dabei ist allerdings die Tatsache, das dieser Täter seine Morde exakt so durchführt, wie es der inhaftierte Shin Hyun damals gemacht hat. Schnell kommt nun die Frage auf, ob es sich um einen Nachahmungstäter handelt oder ob Shin Hyun gar selbst die Fäden, vom Gefängnis aus, zieht. Das Treiben bleibt dadurch eigentlich spannend bis zur letzten Minute und wer sich nicht irgendwelche Spoilerbehafteten Alternativ-Titel zu diesem Film durchliest, der kommt auch wirklich nicht vorm Schluss auf die eigentliche Lösung. Wirklich mal ein ganz cleveres Ding, was sich die Drehbuchschreiber da aus dem Hut gezaubert haben.

Aber auch zwischendurch, kann die Geschichte, immer wieder, mit ein paar netten Wendungen aufwarten. Vor allem die Strategie des Täters wurde fein ausgedacht. Auch wenn es vielleicht etwas an den Haaren herbeigezogen wirkt, so muss man doch zugeben, dass man solch eine Mord-Strategie nicht aller Tage zu hören kriegt.

Schade nur, dass der Film mit einigen heftigen Längen zu kämpfen hat, die das, wie schon erwähnt, recht spannende und interessante Filmerlebnis, dann doch etwas schmälern. Manchmal gibt es z. Bsp. einige arg ausufernde Dialogszenen, die die Geschichte kaum weiterbringen und den Zuschauer eher ermüden. Mit der Kompaktheit hatte man hier wohl nichts am Hut. Wäre der Streifen hier und da vielleicht etwas enger geschnürt worden, hätte man es sicherlich geschafft, den Zuschauer durchgehend bei Laune zu halten. Doch das ist hier leider nicht der Fall! Schade eigentlich!

Was die Inszenierung als solches angeht, kann man allerdings wieder ganz zufrieden sein. Die Kulissen sind allesamt schön düster, bzw. teilweise auch in passend matten Farben, gehalten worden, die dem Ganzen eine gewisse Atmosphäre verleihen können. Dazu auch ein schön eingespielter Soundtrack, der seine Wirkung ebenfalls nicht verfehlt, aber unterm Strich vielleicht doch etwas öfter zum Einsatz hätte kommen dürfen!

Bei den Darstellern gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Vor allem Cho Seung-woo gefällt! Er ist zwar kein Anthony Hopkins, aber seine Leistungen als gerissener und durch und durch cleverer Serienkiller Shin Hyun ist keinesfalls zu verachten!

Fazit: Spannender und clever Serienkiller-Thriller-Streifen aus Südkorea, der mit seiner durchdachten Geschichte, einigen netten Überraschungen und einem wirklich geschickt ausgetüftelten Ende, für Spannung bis zum Schluss sorgen kann. Dazu eine atmosphärische Inszenierung, die sich ebenfalls nicht vor großen Hollywood-Produktionen zu verstecken braucht. Schade nur, dass einzelne, wirklich heftige, Längen, dass positive Gesamtbild trüben und zwischendurch für einige Konzentrations-Aussetzer sorgen. Alles in allem aber dennoch ein Werk, dass man sich, vor allem als Fan solcher Filme, nicht entgehen lassen sollte!

Wertung: 7/10 Punkte

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