Der erste Teil der mittlerweile 3 Teile umfassenden „Re-Animator“-Reihe nach der Romanvorlage von H. P. Lovecraft gilt in Fankreisen als Kult. Das Gespann Stuart Gordon (Regie) und Brian Yuzna (Produzent) schuf 1986 eine neue Spielart des Horrorfilms. Die Story um die Reanimation von Leichen variierte das bis dahin vorherrschende Zombie-Thema und wurde ein Klassiker. Aufgrund des Erfolgs mussten natürlich Fortsetzungen her: „Bride of Re-Animator“ von 1990 und schließlich das mittelmäßige Machwerk „Beyond Re-Animator“, welches 2003 gedreht wurde. Stuart Gordon war allerdings hier nicht beteiligt und so führte hier Brian Yuzna Regie.
Die Story des Originals wurde in „Beyond Re-Animator“ indes nur notdürftig variiert: Dr. Herbert West (glücklicherweise immer noch diabolisch-trocken dargestellt von Jeffrey Combs) wurde mittlerweile verhaftet und sitzt seit 13 Jahren im Knast. Dort führt er seine Experimente um die Wiederbelebung von Toten soweit wie möglich fort. Als ein neuer Anstaltsarzt kommt, erhalten seine Forschungen neuen Schwung und lösen schließlich eine Katastrophe aus…
Wie üblich in den zahlreichen Reanimations-Zombiefilmen des Genre-Regisseurs Brian Yuzna (u.a. „Return of the Living Dead 3“) gibt es den richtigen Splatter und das echte Gekröse erst in der letzten Viertelstunde des Films. Vorher wird der Zuschauer mit einem belanglosen Mix aus verwässerter Love-Story und Knast-Klischees gelangweilt. Wests Reanimationsversuche, die ab und zu auch noch vorkommen, wirken dabei ebenso kraftlos wie die gesamte (zu) statische Inszenierung und trösten kaum über fehlende atmosphärische Spannung hinweg. Die morbide Stimmung des Originals und dessen naiv-trashiger Splatter-Humor bleiben unerreicht. Die Inhaltsarmut ist offensichtlich. Der selten eingestreute Debil-Humor wirkt fehl am Platz (hahaha: „dubios“). Im Vergleich zum köstlichen Original sind die Effekte hier professioneller und auch die Schauplätze wirken aufwendiger. Aus diesem Grunde ist der Film aber zu glatt geworden. Bis auf Jeffrey Combs sind die Darsteller auch relativ austauschbar. Das einzige wirklich Gute an dem Film ist die schon erwähnte naiv-splattrige Schluss-Viertelstunde, die für den Rest des Films halbwegs entschädigt.
Wäre der ganze Film „Beyond Re-Animator“ so wie seine letzte Viertelstunde, würde er den ersten „Re-Animator“ übertreffen. So bleibt er aber ein unnötiges Sequel und es bleibt zu hoffen, dass kein weiterer Teil mehr nachgeknüppelt wird. Langsam hat sich die Reihe ausgeblutet… Als Fan der Reihe vergebe ich 5 von 10 Punkten.