Noch erfolgreichere Fortsetzung des 74er Shaw Brother Hits THE TEA HOUSE, die zu der damaligen Zeit mit seiner Thematik von Selbstjustiz und Nachbarschaftshilfe im extremen Maß beim leidgeprüften HK Publikum auf sehr furchtbaren Boden stiess, heutzutage aber materiell etwas schwerer zu goutieren ist, vor allem durch die etwas zu simple gelöste Problematik. Sowohl die Methoden als auch dessen Wirksamkeit sind doch eher fraglich; als Darstellung eines realistischen Bildes der damaligen Kriminalität versagt der Film, als Robin Hood Variante ist er schon wieder zu ernst.
Wie auch im Vorgänger erzählt der Film von Wang Cheng [ Chen Kuan Tai ], der nach seiner Abkehr von HK allgemein und dem Cheng Yi Tea House speziell nach einen Überfall auf alte Freunde zurückkehrt, und mit Hilfe seiner schlagkräftigen Belegschaft wieder anfängt, die nahe Umgebung von kriminellem Pack zu säubern.
Diese Aufräumaktionen werden mit wenig anderen Mitteln wie die der Verbrecher durchgezogen; bereits am Anfang segelt jemand unfreiwillig vom Hausdach, übrigens nur der Erste von drei Personen im Film..
Die Polizei betrachtet das Ganze eher aus der Distanz und deckt Cheng teilweise sogar; eigene Handlungen der Staatsgewalt verlaufen auch immer im Sande, manchmal müssen sie sogar selber herausgehauen werden.
Als Cheng’s früherer Gegner Prince Yi aus dem Gefängnis entlassen wird und seinen alten Feind gerade an dessen Hochzeitstag heimsucht, bricht die Gewalt in der gesamten Gegend aus.
Diese Sequenzen sind passend recht schnell und rabiat inszeniert worden, keine langen Zeitlupen, stattdessen harte Schnitte und dichte, aber übersichtliche Kamera immer im Geschehen. Auch werden einige Szenen mit Autostunts eingebunden, nicht zuletzt die furiose Verfolgungsjagd gegen Ende samt einigen Crahs’s. Ansonsten sind Keilereien an der Tagesordnung; der Actionanteil ist auf jeden Fall höher.
Die Episodenartigkeit wird wie im Erstling beibehalten, die zeitweise Vermischung von leicht unpassenden „Auflockerungen“ ebenfalls, soll wohl als schwarzer Humor durchgehen. Auch ist Brother Cheng mittlerweile zum stadtbekannten Volkshelden stilisiert, es gibt sogar eigene Lieder über ihn, Pathos ist deswegen nicht vermieden worden.
Die Auseinandersetzung mit dem gefragten Thema Selbstjustiz wird häufig im Film angesprochen, dabei aber immer moralisch und gefühlsmäßig statt gesetzlich verankert und zudem noch als einzig probates Mittel aufgezeigt. Letztlich werden die Diskussionen zwischen Cheng und dem sichtlich unterlegenen Polizeicaptain am Ende eh ad absurdum geführt, Cheng bekommt einen amtlichen Hintergrund und damit Schutzmantel verpasst, hier hat wohl die Zensur eingegriffen.
Formal ist der Film ansonsten sicherer gehandhabt, die wirklich zelebrierten intensiven Momente weichen aber mehr einen schnelleren Actionflick; der Aufbau ist zudem weniger schwerfällig.
Für einen Actionfilm mit Botschaft hätte man wahrscheinlich nur die Botschaft streichen müssen, ansonst dem Prequel durchaus ebenbürtig.