Review

TEARS OF THE SUN ist weniger ein Actionfilm denn ein melodramatischer Kriegsfilm. Noch nirgends wurden die Gräuel in den afrikanischen Bürgerkriegsgebieten so drastisch gezeigt wie hier. Folter, Verstümmelung, Vergewaltigung, hier wird alles offen gelegt, so dass einem das ein oder andere Mal das Essen im Halse stecken bleibt. Der Film ist hier sehr emotional.

Nach ca. der Hälfte des Films wird er actionlastiger, schließlich ist es ein Hollywood-Film! Aber im Unterschied zu den gängigen Kriegsfilmen wie WINDTALKERS oder WE WERE SOLDIERS sind die Amis hier immer auf der Flucht und werden von einer erdrückenden Horde Rebellen verfolgt, gegen die sie im offenen Kampf keine Chance hätten, was man in der Endschlacht an der Grenze zu Kamerun ganz gut sehen kann.

Die Charaktere werden von ihren Schauspielern vorzüglich verkörpert, vor allem Monica Bellucci wirkt als nicht-amerikanisch stämmige Ärztin in Afrika äußerst real (man möge sich eine Hollywood-Blondine in der Rolle vorstellen), auch wenn ihre Rolle am Anfang etwas übertrieben arrogant angelegt ist. So sagt Waters in einer Szene, dass die Rebellen ihnen dicht auf den Fersen sind, worauf Lena wütend antwortet, dass die Leute nach 30 Stunden mal ne Pause brauchen. Na ja…

Antoine Fuqua verzichtet im Film auf eine großartige Inszenierung durch Zeitlupen etc. und bleibt immer bodenständig. Interessante Perspektiven und Zwischenschnitte auf die Dschungelnatur lockern die Stimmung zwischendurch etwas auf. Er nimmt sich viel zeit beim Aufbauen von Spannung, z.B. dauert das Anschleichen an das Dorf sehr lange, aber je länger, desto spannender. Auch legt er viel Wert auf Reaktionen der Menschen auf bestimmte Ereignisse.

Neben Bruce Willis und Monica Bellucci gibt es noch weitere bekannte Gesichter zu sehen: Altstar Tom Skerritt dürfte fast jeder kennen und Cole Hauser (PITCH BLACK) ist zurzeit in 2 FAST 2 FURIOUS im Kino zu sehen.

Fazit:
TEARS OF THE SUN ist ein Kriegsdrama, das so weit entfernt von der Realität nicht ist, wie uns die Nachrichten täglich aus Afrika vermelden. Zwar hat man auch hier nicht auf den üblichen Patriotismus verzichtet, er ist aber nicht so offensichtlich und störend.

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