Tränen der Sonne (2003)

Ich war bevor ich den Film im Kino gesehen hab sehr skeptisch, da ich bereits von verschiedensten Seiten gehört hatte, das der Film mal wieder eine weitere Werbung für die Weltpolizei USA ist. So recht wollt ich es ja nicht glauben, aber leider ist es so.

Story:
Lt. Waters (Bruce Willis) und eine Gruppe Seals sollen aus dem vom Bürgerkrieg erschütterten Nigeria eine Amerikanische Ärztin sowie 2 Nonnen und einen Priester retten. Diese befinden sich in einer kleinen Mission mitten im Dschungel.
Als die Soldaten die Personen evakuieren wollen, beschließen die Nonnen und der Priester dort bleiben, und die Ärztin geht nur mit, wenn auch ca 40 - 50 Flüchtlinge mit ihr ausgeflogen werden. Waters sichert ihr dies zu, hat es aber nie wirklich vor. Als er mit der Ärztin und ohne die Flüchtlinge, nach einem 12 Meilen Marsch, ausfliegt, bekommt er plötzlich sowetwas wie ein Gewissen fliegt zurück und läßt nur Kinder und Alte mitfliegen, die alle genau in den Hubschrauber passen. Der Rest macht sich auf den Weg richtig Grenze- zu Fuß und verfolgt von einem Platoon von Rebellen...

Spoiler ist möglich:

Das klingt jetzt zwar spannend, wird aber relativ langweilig und mit etlichen logischen Fehlern erzählt. Warum wandert der Trupp 12 Meilen von der Mission weg ins Innland (!), wenn der Hubschrauber nachher doch wieder über die inzwischen zerstörte Mission fliegt, wär wohl besser gewesen, sie wären in die andere Richtung gelaufen.
Aber auch später gibt es immer wieder Grund zum Kopfschütteln. Doch der Reihe nach. Erstmal passiert nähmlich nichts. Die Truppe läuft fröhlich singend (!!) durch den Dschungel, als ob es keine Rebellen gäbe.
Die Rebellen werden als Bestien dargestellt, deren einzige Beschäftigung es zu sein scheint, Unschuldige zu Köpfen, zu Vergewaltigen oder zu Erschießen.
Nachdem Walters mit seinen Männern ein Dorf von diesen Rebellen befreit hat ( alle Schrauben sich Schalldämpfer auf die Waffe, nur Bruce Willis muß das wohl nich ), geht es weiter durch den Dschungel, bis es am Schluß zum großen Gefecht kommt. Das ist wohl eine der am schlechtesten geschnittenen und gefilmten Kriegsfilmschlachten die ich je gesehen hab. Es will einfach keinerlei Spannnung aufkommen. Und wenn ich dann noch seh, das es die Seals wohl nich nötig haben in Deckung zu gehen oder ähnliches, sondern einfach mal aus 20 Metern auf gut 300 Rebellen draufhalten, und dann ( oh, wunder) Verluste erleiden, ist alles zuspät. Zum Schluß gibts dann noch nen großen Luftschlag, da auf einmal die Flugzeuge wieder nach Nigeria fliegen können, und alle haben sich lieb.
Zwischen durch fallen immer wieder Sätzte, die zeigen wie verloren die Welt doch ohne die USA wären, das wird im letzten Satz ( der mittels einer Texteinblendung dargeboten wird ) noch auf die Spitze getrieben.
Und was soll eigentlich die angedeutete Lovestory in diesem Film?

Schauspieler:
Bruce Willis wirkt irgendwie seltsam unmotiviert, und hat eigentlich nicht wirklich viel Möglichkeiten zu glänzen.
Monica Bellucci sieht schön wie immer aus, ist aber auch restlos unterfordert.
Der Rest der Besetzung bleibt absolut blass und unauffällig.

Fazit:
Der Film wäre wohl selbst ohne die extreme Schwarz-Weiß Zeichnung ( was man hier durchaus wörtlich nehmen muß ) kein Meisterwerk geworden, zu langatimg wird der Marsch durch den Dschungel erzählt, zu wenig werden Hintergründe und Figuren ausgebaut. Schade, aber nur durch den sehr realistischen und erwachsenen Look wird eben noch kein guter Film draus.
Deshalb: 3/10