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Lieutenant Waters (Bruce Willis) und sein Special-Ops Team sollen die Ärztin Kendricks (Monica Bellucci) aus Nigeria ausfliegen da dort ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist und Ausländer in Gefahr sind in den Unruhen umzukommen.

Als die Soldaten die Missionsstation erreicht haben werden sie von der Ärztin vor vollendete Tatsachen gestellt, die bedeuten, dass die gute Samariterin ihre armen schwarzen Schützlinge nicht so ohne weiteres zurücklassen will.

Wohl oder übel werden dann also auch die Einheimischen auf den Treck durch die Pampa mitgenommen was aus einer simplen Search-And-Rescue Mission eine Flucht vor einer Heerschar an fiesen und brutalen Rebellentruppen werden lässt...

„Tränen der Sonne“ hat einen gewissen Hinweis auf seine filmische Qualität bereits in seinen Titel geschrieben bekommen. Ich meine damit die „Tränen“. Genau die stehen dem etwas kritischeren Zuschauer wahrscheinlich schon nach knapp 30-minütiger Spielzeit in den Augen ob des hier aufgefahrenen Stapels an Klischees und aufgesetztem Gutmenschentum.

Unsere GI’s sind natürlich ganz die harten Kerle, die ihre Mission ausführen und im weiteren Verlauf natürlich ihren guten Kern offenbaren dürfen, für den die Hälfte der Truppe dann auch zünftig ins Gras beißen darf und der Rest sich von Kugeln durchsiebt über die Grenze schleppt. Die Ärztin ist eben eine gute Seele, die ohne irgendwelche Hintergründe oder spezielle Motivation einfach helfen will und dabei auch vor dem eigenen Tod nicht zurückschreckt. Dazu gesellen sich dann noch blutrünstige Rebellen, deren Anführer wahrscheinlich frisch vom Hackfressen-Wettbewerb weggecastet wurden und ein plötzlich in der Flüchtlingsgruppe auftauchender Sohn des Ex-Präsidenten als demokratischer Hoffnungsträger , der sich selbstverständlich diesen Status im Verlaufe der Story erst mal verdienen muss usw. usw.

Was sich die beiden Drehbuchschreiberlinge Alex Lasker und Patrick Cirillo alleine in diesem Bereich einfallen ließen ist schon ziemlich schwach, um nicht zu sagen bemüht oder auch total ausgelutscht.

Das Entscheidende dabei ist die Tatsache, dass all die geschilderten Probleme einem Actionstreifen kaum eine negative Erwähnung einbringen würden. Blöderweise findet bis auf den Kampf gegen die Rebellen in einem Dorf entlang der Flüchtlingsroute die Action in den ersten beiden Filmdritteln nur sporadisch statt und stattdessen wird auf ziemlich unzulängliche Art und Weise der moralische, aber leider auch vorhersehbare Wandel, der Soldaten thematisiert. So richtig rund geht’s dann erst gegen Schluss als die Rebellenhorde in Massen angreift um die Flucht über die Grenze ins Nachbarland zu verhindern. Action-Fans dürften hier sicherlich ihr Highlight finden, denn die Schießereien sind ausufernd und speziell der finale Einsatz der Kampfjets gegen die Bodentruppen mit seinen Explosionen kommt ganz gut rüber.

Bei knapp zwei Stunden Spielzeit reißt die finale Action jedoch auch nicht mehr unbedingt jeden wirklich vom Hocker, weshalb „Tränen der Sonne“ als reiner Action-Film eben nur wenig zu überzeugen versteht.

Auf der dramatischen Schiene geht aus den bereits anfangs geschilderten Gründen ebenfalls nichts und zudem entwickelt das Script auch keinerlei tiefergehende Auseinandersetzung mit den Problemen des afrikanischen Kontinents. Was hier geboten wird ist bestenfalls dazu geeignet diejenigen zufrieden zu stellen, die gelegentlich mal durch einen dummen Zufall beim zappen in den Nachrichten landen und dann auch noch glauben vom ultimativen Quell der Wahrheit getrunken zu haben.

Nachdem der Streifen inhaltlich leider bloß der Spiegel seines schwachen und inkonsequenten Scripts ist, helfen auch Stars wie Bruce Willis und Monica Bellucci nicht viel um die ganze Angelegenheit noch zum positiven zu wenden. Beide verkörpern ihre Charaktere ordentlich, nicht mehr und nicht weniger.

Fazit: „Tränen der Sonne“ ist alles andere als ein guter Film. Trotzdem kann man dem Streifen unter vollständiger Stilllegung nahezu sämtlicher Gehirnfunktionen und mit etwas gutem Willen einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen (5,5 von 10 Punkten).

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