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Und wieder soll eine Amerikanerin, Dr. Lena Kendricks, aus feindlichem Gebiet gerettet werden - diesmal aus einem umkämpften Bürgerkriegsgebiet in Nigeria. Ähnlichkeiten mit "Der Soldat James Ryan" spiegeln sich in der Story wider.

Lieutenant A. K. Waters (Bruce Willis) erhält von seinen Vorgesetzten
einen klaren Befehl. Mit einem Navy-Seals-Elitetrupp unter seinem
Kommando soll er im bürgerkriegsgebeutelten Nigeria die amerikanische
Ärztin Dr. Lena Kendricks (
Monica Bellucci) sowie zwei Nonnen und einen
katholischen Priester aus dem Krisengebiet evakuieren. Die verwitwete
gebürtige Italienerin weigert sich jedoch, ohne ihre afrikanischen
Schützlinge aus dem Dorf abzureisen. Waters muss die Ärztin anlügen, um
sie zum Helikopter zu bewegen. Er versichert ihr, dass die Dorfbewohner
mitfliegen könnten. Das stellt sich schnell als Lüge heraus. Als sie auf
dem Rückflug ein Massaker in einem Missionsdorf entdecken, gibt
Lieutenant Waters den Befehl zum Umkehren. Zusammen mit den Flüchtlingen
macht sich die US-Eliteeinheit zu Fuß auf den mehrere Tage langen
Marsch in Richtung des sicheren Kameruns. Als sie unterwegs weitere
Gräueltaten entdecken, greifen die US-Militärs gegen den Befehl des
Oberkommandos ein...


Kein Geringerer als Bruce Willis (in "Der Soldat James Ryan" durfte Tom Hanks den Helden spielen), in der Rolle des Leutnants A. K. Waters, soll diese Mission mit einer Handvoll Soldaten durchführen. Natürlich bleibt der Heldenstatus des Leutnants und seiner Soldaten, welcher sich im Laufe des Films entwickelt, nicht aus. Nicht weiter schlimm, denn sie sind glücklicherweise ein ganzes Stück davon entfernt, sich heldenhaft in jede Kugel zu werfen oder locker-flockig mit einer Hand gegnerische Soldaten niederzumähen. Außerdem wird das "Heldenthema", anders als in "Der Soldat James Ryan", nicht weiter groß ausgewalzt. Regisseur Antoine Fuqua hielt sich hier schon relativ streng zurück und lässt kein unnötiges "Heldenfeuerwerk" abfackeln. Stattdessen lässt er seine Darsteller realistisch und einigermaßen heldenfern agieren.

Antoine Fuqua hat mit "Tränen der Sonne" zwar in erster Linie einen Actionfilm erschaffen, jedoch hat er nicht vergessen, ihm eine wichtige Botschaft mit auf den Weg zu geben. Zwar kommt diese mit dem Holzhammer, aber wenn ein Film wie dieser es schafft, einem kleinen Bruchteil der Zuschauer zu verdeutlichen, welche Gräueltaten auf dem schwarzen Kontinent stattfinden, dann hat er bereits mehr erreicht, als man zu hoffen wagen sollte. Und genau diese Gräueltaten werden hier in keinster Weise verherrlicht oder zur Belustigung der Zuschauer gezeigt, sondern vielmehr, um den Menschen nahezubringen, welches Ausmaß an Gewalt, Brutalität, Mord und Totschlag ein Krieg mitbringt. Zwar muss man beim Anblick einiger Szenen erst mal kräftig schlucken, da sie realistischer nicht sein könnten, jedoch versprühen solche Szenen keinesfalls "Freudengefühle". Eher verspürt man Mitleid und Hass auf die Menschen, die diese Gräueltaten begehen, weil sie ihr Land "befreien" oder "säubern" möchten.

"Tränen der Sonne" ist zwar in erster Linie ein Actionfilm, aber, wie oben schon erwähnt, ein Actionfilm mit tiefgreifender Botschaft, die zumindest mich erreicht hat. Nur hätte Antoine Fuqua den Schwerpunkt etwas mehr auf die Dramatik und die Situation des Volkes verlagern sollen. Eine gute Mischung aus allen Schwerpunkten ist ihm dennoch gelungen!

Ein packender Film!

8,5 Punkte.

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