Ein guter, aber schwierig zu bewertender Film!
Rein künstlerisch gesehen wird uns hier sicherlich ein überdurchschnittliches Werk aus Hollywood überliefert. Alles befindet sich auf hohem, nicht überragendem Niveau...Aber Schritt für Schritt.
A.K.Waters (Bruce Willis) hat einen Auftrag: Er soll in Nigeria die Wissenschaftlerin Dr.Lena Hendricks (Monica Bellucci) evakuieren, bevor die Rebellen sie dort abschlachten. Ein ganz schön großer Aufwand für die Rettung einer einzelnen Person, deren Bedeutung nicht ganz hervortritt. Doch als sie gefunden wird, stellt sich das Problem, dass sie zu sehr an den Menschen in ihrer Mission hängt und sie mitevakuieren will. Dafür haben die Amis aber nicht genügend Hubschrauber und als sich Waters weichklopfen lässt und die Nigerianer vor der eigenen Person retten lässt, beginnt ein Marsch durch den Dschungel nach Kamerun, wo man sich Rettung erhofft.
Die ein oder andere Frage muss man sich stellen, wenn man diesen Film anschaut, immer wieder kommen Unklarheiten auf: Wäre es nicht sinnvoll gewesen, mit dem Hubschrauber zwei, dreimal hin und herzufliegen, um alle zu evakuieren als nur einen kleinen Teil? Waren doch nur 30 Kilometer? Wie kommt es, dass Waters nach all den Toten, die er in seinem Leben gesehen hat, plötzlich in einem Hubschrauber (von dem aus er das Außmaß der Katastrophe in der Mission gar nicht richtig sehen kann) eine 180 Grad Kehrtwende macht? Wieso rennen die Beteiligten nicht sofort noch zwei Kilometer zu kamerunischen Grenze, sondern warten auf die sie verfolgenden Rebellen um fast alle Soldaten zu verlieren? Und wieso sind die Amerikaner eigentlich so verdammt heroisch und patriotisch?
Versucht man, diese Fragen und ein paar andere zur Seite zu schieben, wird man prächtig unterhalten: Die Schauspieler machen ihre Sache gut, Bruce Willis ist immer noch in bestechender Form und ich mag seinen strengen Blick auch nach so langer Zeit. Monica Bellucci ist auch schlammbefleckt eine Augenweide und kann zudem gar nicht mal schlecht schauspielern und der Rest der Crew hat mich ebenfalls überzeugt. Clicheebestätigend werden die Rebellen ausgewählt: Die beiden offensichtlichen Anführer wirken so hart, dass man ihnen auf gar keinen Fall im Dunklen begegnen möchte.
Die gebotenen Bilder sind teilweise atemberaubend schön und grausam zugleich, wobei selten voll draufgehalten wird, wenn es mal schlimm wird für den ein oder anderen.
Die musikalische Untermalung fällt schlicht aus, zugleich nie unpassend und teilweise wunderschön. Da muss man schon die ein oder andere Träne unterdrücken, nachdem das nigerianische Dorf niedergemetzelt wurde und man diesen Eindrücken mit Geigenklängen überlassen wird.
Der Film ist zudem enorm spannend. Das storytechnisch zurechtgerückte Ende ist wirklich stark gelungen und man sehnt sich so sehr nach den rettenden Düsenfliegern, die seltsamerweise von Hubschraubern begleitet werden, die offenbar genausoschnell sind:-)
Fazit: Wenn man auf platte Unterhaltung aus ist, haben wir hier einen super Film. Wenn man jedoch mitdenkt, kommen oft Fragen auf und wenn man kein Amerikaner ist, muss man nüchtern feststellen, dass das Ganze mal wieder übertrieben patriotisch dargestellt ist. Werden die schwarzen Mitstreiter zunächst als Dinge behandelt, ist ihr Wohl am Ende wichtiger als das eigene, das nimmt euch doch keiner ab! Wie gesagt ist es schwierig, das dann zu benoten. Ich konnte mich mit meinem Gewissen auf eine 7 einigen. Euer
Don