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Der virale Effekt einer App, die auf die Sekunde genau präzise den Todestag vorhersagt, ist Gegenstand dieses Gruselfilmchens. Auch die angehende Krankenschwester Quinn Harris (Elizabeth Lail) lädt sich die Anwendung herunter und muß erfahren, daß sie nur noch 3 Tage zu leben hat. Nachdem ein junger Patient in ihrem Krankenhaus vor seiner bevorstehenden OP flieht und ihr anvertraut, daß er laut App während der OP sterben wird, beginnt Quinn, die Sache ernst zu nehmen, vor allem weil der Patient tatsächlich zum vorhergesagten Zeitpunkt abtritt. Daß dieser von irgendeiner Spukerscheinung im Stiegenhaus zu Tode gestürzt wurde, erfährt sie zwar nicht, ist aber immerhin alarmiert, da auch ihre jüngere Schwester Jordan die App heruntergeladen hat und ebenfalls in 3 Tagen sterben soll. Leicht verzweifelt, da sich die App auch auf ein frisch erworbenes neues Handy von selbst herunterlädt, freundet sie sich mit dem ebenfalls todesbedrohten dunkelhäutigen Matt an und sucht einen Computer-Spezialisten auf, der es gegen ein nettes Salär nach Feierabend sogar schafft, den Quellcode des Programms zu hacken, sodaß die App den jungen Leuten nunmehr ein langes Leben verheißt. Doch schon am nächsten Tag meldet sich die Todes-App mit einer angeblichen Version 2.0 wieder und zeigt allen Beteiligten erneut eine stark verkürzte Lebenserwartung an...

"Uralter Wein in neuen Schläuchen" wäre die literarische Bezeichnung für eine Neuauflage eines im Grunde immer gleichen alten Themas, für den lieblosen US-Schnellschuss Countdown gilt dies allerdings genauso, wenngleich auf deutlich herabgesetztem Niveau: wieder bedroht irgendeine unbekannte Macht harmlose junge Leute, und der Zuschauer darf Zeuge werden, wie diese sich dagegen zur Wehr setzen und dabei scheitern (oder eben auch nicht). Leider gibt es zu keiner Zeit irgendeine sinnvolle Erklärung für das Phänomen aus dem Schattenreich, auch fehlen sämtliche Hintergründe, beispielsweise wer das Ding programmiert hat (und wieso gerade eine App), auch daß diese hunderttausendfach heruntergeladene App, die wohl relativ vielen Leuten ein vorzeitiges Ableben prophezeit vielleicht irgendeine öffentliche Aufmerksamkeit erregen könnte (was in realitas unbedingt der Fall wäre) wird vollkommen ausgeblendet.

Stattdessen muß die allein auf Namen und Geburtsdatum beruhende Anzeige des Sterbedatums einfach akzeptiert werden, was die in ihrer Beliebigkeit kaum schlechter zu besetzenden Filmcharaktäre dann auch tun: Matt wird durch Drohungen gegen einen Autofahrer, den Quinn in ihrer Panik angefahren hatte, eingeführt (netter Typ?), Schwesterchen Jordan versteckt sich mit Freund im Kleiderschrank (tolle Idee?) und der Papa ist eh nur am Wochenende verfügbar. Zwischenzeitlich hat Halbwaisin  Quinn sich noch den Grapschereien eines lüsternen Chefarztes zu erwehren und ein verständigter kirchlicher Dämonen-Spezialist hat auch noch einen Clowns-Auftritt, doch von all diesen Personen bleibt absolut nichts hängen, niemand lädt zum Mitfiebern ein. Ein paar unvermeidliche Jump Scares und einige wenige computer-animierte Schatten und Fratzen komplettieren das kaum durchdachte, ideen- und seelenlose Drehbuch.

Somit bleibt eine vage Gruselstory, die sich themenspezifisch hauptsächlich auf Smartphones konzentriert (siehe das zugegeben griffige Cover, das im Grunde schon den ganzen Film erklärt), darüber hinaus jedoch mangels jeglicher logischen Unterfütterung der Geschehnisse und absolut austauschbarer Darsteller spannungstechnisch auf ganzer Linie versagt. 3 Punkte sind fast noch zuviel für diesen Mist.

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