Niemand soll behaupten, es hätte sich nicht auch mal ein gewisser Fred Olen Ray an einem ambitionierten Film versucht. Vielleicht hätte "Die Rache..." ja sogar die Ehrenrettung für einen Mann werden können, den die Welt bis dato nur für Beverly Hills Vamps, Gummimonster aus dem All und seichte Tittenflicks kannte. Ja, womöglich dem No Brains-Videotrash sogar seinen Namen und seinen ganz persönlichen Stempel aufdrückte.
Dass Herr Ray eine Kamera einschalten und scharf stellen kann, daran besteht kein Zweifel. Wohl aber auch nicht, dass selbst das Drama-Genre für ihn eine Nummer zu groß ist. Wenngleich die Story eher banal erscheint, so gerät sie doch ein ums andere Mal aus dem Ruder. Zersplittert sich in hohle Subplots und belanglose Nebenstränge während die Figuren völlig blass bleiben.
Fassen wir also zusammen: Uninteressanter Flickenteppich aus Gefängnisfilm, Mafia-Thriller und Gerichtsdrama, um dem Ganzen auch noch etwas Selbstjustiz-Thematik zu addieren, ohne "Die Rache..." auch nur im Ansatz damit tiefgründiger werden zu lassen. Ray inszenierte in erster Linie eine fade Soap, um auf die Eskapaden seiner sonstigen Werke zu verzichten.
Und auf einmal vermisst man ihn wieder, den haarsträubenden Schwachsinn und auch die Playmates. Sobald sie jedoch alle da sind... Nunja...
Hier scheitert ein Film mal wieder in seinen grundlegenden Elementen die da lauten: Dramatik, Spannung, originelle Ideen. Sinnlos mit irgendwelchen Erwartungen an diesen Direct-to-Video-Schlock ranzugehen. Und selbst eine TV-Ausstrahlung wäre nur Füllmaterial zwischen den 0190-Clips.