Das Treiben des untoten Schlächters Matt Cordell geht in die zweite Runde und fällt dieses Mal deutlich actionreicher aus.
Zur Erinnerung beginnt „Maniac Cop 2“ mit dem Showdown des Vorgängers: Jack Forrest (Bruce Campbell) und Teresa Mallory (Laurene Landon) bekämpfen den Maniac Cop Matt Cordell (Robert Z’Dar), wobei dieser durchbohrt wird und mit einem Lieferwagen im Fluss landet. Spart schon mal Knete, denn man kann kostengünstig eine Actionsequenz zu Beginn bieten, aber hilft auch den Zuschauern, die den Vorgänger nicht kennen.
Wie es sich fürs Horrorgenre gehört, wird die Leiche nie gefunden, doch nur Jack und Teresa riechen die Gefahr, weshalb man sie zu der Polizeipsychologin Susan Riley (Claudia Christian) schickt. Die glaubt ihnen natürlich erst kein Wort, doch dann werden beide von Cordell verhackstückt und Susan ist bei einem Mord sogar anwesend. Schon mal eine interessante Idee, die Hauptdarsteller in der Fortsetzung zu wechseln, obwohl die des Vorgängers noch mitspielen (meist kommen solche Wechsel ja zustande, weil die alte Besetzung keine Lust oder keine Zeit hat).
Zusammen mit dem alten Haudegen Sean McKinney (Robert Davi) will Susan dem Treiben Cordells ein Ende setzen, obwohl auch ihnen wenig Glauben geschenkt wird. Doch als Cordell eine Serie von Polizistenmorden begeht und die Taten nur unzulänglich Kriminellen in die Schuhe schiebt, ergeben sich neue Spuren…
„Maniac Cop 2“ fährt den Horroranteil zurück und setzt deutlich mehr auf Action, was dem Film sichtlich gut tut. Dennoch finden sich immer noch diverse Elemente des Horrorfilms: Die Ausleuchtung ist stets düster und ein paar ganz gut sitzende Schockeffekte kann „Maniac Cop 2“ schon produzieren. Zudem erinnert Matt Cordell in seiner Art natürlich auch an Leute wie Jason Vorhees, denn auch er ist schweigsam, erbarmungslos und scheinbar unaufhaltsam. Besonders eindrucksvoll ist die Szene, in der er selbst lichterloh brennend sein Treiben fortsetzt.
Doch viel wichtiger ist die Action und die bietet ein paar Morde durch Cordell und einige Verfolgungsjagden sowie ein paar derbe Shoot-Outs. Gerade die Schießereien gut durchchoreographiert worden und erfreuen den Actionfan mit einigen sehr blutigen Einschüssen (der Kampf um das Polizeirevier lässt das Herz jedes Actionfans höher schlagen). Bei den Verfolgungsjagden geht viel zu Bruch und man darf einiges an durch die Luft fliegenden Autos bewundern, und ab und zu sind auch mal die Pyrotechniker am Werk um beeindruckende Brände und Explosionen zu zeigen. Letzten Endes sind die Actionszenen leider etwas kurz geraten (vor allem der Showdown enttäuscht in der Hinsicht trotz guter Machart), was „Maniac Cop 2“ den Aufstieg zum B-Actionhighlight verwehrt.
Bei der Story muss man natürlich die üblichen Abstriche machen, denn allzu originell ist „Maniac Cop 2“ nicht: Meist begeht Cordell Morde, während die Cops im Dunkeln tappen und erst in Hälfte zwei kommt man ihm durch minimale Ermittlungsarbeit näher – was dann Vorwand für diese Auseinandersetzungen ist. Doch obwohl der Plot keinen Blumentopf für besondere Originalität gewinnt, so wird er doch ziemlich flott vom Leder gezogen, sodass keine Längen entstehen und der Zuschauer nicht angeödet wird.
Darstellerisch kann sich „Maniac Cop 2“ auf eine Riege der oberen B-Klasse (neben den bereits Genannten auch noch Leo Rossi, Charles Napier, Clarence Williams III und Michael Lerner) verlassen, denn die meisten der Schauspieler bringen doch einiges an Talent mit. Bruce Campbell und Robert Davi dürfen zudem ja eh öfter mal A-Movie-Luft schnuppern, was auch erklärt, warum sie den Rest der Besetzung ausstechen. Doch insgesamt bekommt man schauspielerisch gehobenes B-Niveau geboten und kann sich nicht beklagen.
So bekommt man unterm Strich einen guten Horror-Actioner geboten, der den Vorgänger klar übertrifft. Mit etwas innovativerer Story und längen Actionszenen wäre sicherlich ein Highlight draus geworden, aber so reicht es zu gelungener Genre-Unterhaltung.