Noch macht der auch (im Ausland) als Don Lee bekannte Ma Dong-seok mit seiner Haurucktaktik, derzeit viel zu liefern und alles zu bespielen auch alles richtig. Die Nutzung der in Südkorea beliebtesten Genre (Cop & Gangster)Action und Komödie oder auch im Verbund der Actionkomödie, dazu das Liefern einer bestimmten Type, geprägt durch ein charakteristisches, geradezu wuchtiges und körperlich auffälliges Aussehen und vielen variierten Rollen vom Brummbär mit Herz, vom Schlagprügel mit Gewissen, vom Koloss mit dem Schalk in Augen und im Nacken, was derzeit in dem Filmland nur er so verkörpern kann und er entsprechend stark davon profitiert:
Als ein Gefangenentransport unter Aufsicht von Yoo Mi-Young [ Gang Ye-Won ] überfallen und diese dabei auch schwer verletzt wird, wird unter Leitung des damit vertrauten Detective Oh Goo-Tak [ Kim Sang-Joong ] ein Special Crime Investigation Team gebildet, mitsamt dem bereits einsitzenden und auch bereits früher für das Team tätigen Park Woong-Cheol [ Ma Dong-Seok ] sowie den beim Überfall anwesenden Ko Yoo-Sung [ Chang Ki-Yong ] und Kwak No-Soon [ Kim A-Joong ]. Das Trio soll sich sehr zum Missfallen vom auch damit beauftragen Detective Jo Dong-Chul [ Park Won-Sang ] vor allem auf die Fährte des auch geflohenen Gangsterbosses No Sang-Sik [ Jo Young-Jin ] machen, der zuvor für die Yakuza mit tätig war, trifft aber u.a. auch einen flüchtigen Psychopathen mit Rachedurst auf dem Weg.
Ma, Jahrgang 1971, hat in den letzten beiden Jahren ganze neun Filme abgeliefert, den im Grunde garantierten Weihnachtsblockbuster Ashfall nicht mitgerechnet, wobei von den neun Titeln sieben mit ihm in der Hauptrolle und diese sieben auch über ihn verkauft worden sind. The Bad Guys: Reign of Chaos geht dabei noch zusätzlich auf eine Nummer Sicher, im heimischen Gefilde zumindest, ist man doch die Verlängerung einer dort populären Fernsehserie, ein Breitwand-Spinoff der 2014 beim Orion Cinema Network in 11 Episoden gelaufenen und ebenfalls mit Ma besetzten Bad Guys, welche wiederum Ende 2017 in Bad Guys: Vile City (ohne Ma) fortgeführt wurde; ein Fanservice quasi, welcher bspw. auch doppelt so viele Zuschauer anlockte wie The Gangster, The Cop, The Devil, der gerade im Ausland als Ausrufezeichen gilt.
Die erste Actionszene abrupt und dennoch erwartbar, gleichzeitig größer im Ausmaß gehalten als wie auch der erste feste Bestandteil der eigentlichen Aufgabe der Handlung angelegt. Eine Viertelstunde aus unterschiedlichen Einflüssen und Eindrücken ist bis dahin vergangen, eine Mischung aus Rekapitulieren und Nachjustieren, aus Serienspecial und eigenständigen Kinofilm, wobei das grundsätzlich Verschiedene der bisherigen Bilder und ihr loser Zusammenhang oder doch eher das Zusammenhanglose dessen durch ein schweres mauernbrechendes Fahrzeug beiseite geschoben wird und es auf der Leinwand das erste Mal eskaliert und explodiert. Ein Bus wird in voller Fahrt durch ein Rammbock auf Rädern in Seiten- und Schieflage gebracht und kleinere Begleitfahrzeuge wie Gummibälle durch die Gegend katapultiert.
Auch die folgende ausgedehnte Prügelei in einem Büro und ohne Schnitt und dafür mit mehrerlei wuchtigen Gesichts- und Körpertreffern wirkt wie seltsam als Bonus und Konzeptszene für die Zuschauer arrangiert, ebenso kleinere Gastauftritte der Crew aus der Originalserie und einer 'Erzählung' der Vorgeschichte der Einheit, die comigal Schwarzweiß gehalten ist und mit Colorkey-Technik prononciert. Das Finden des neuen Teams als Reaktion auf den Überfall geht relativ flott vorhanden, hat aber trotzdem das Gefühl eines erst knallbunten, dann blauschwarzen Pilotfilmes, wobei unsicher ist, ob eine Kenntnis der vorangegangenen Serien hier wegen der Wiederholung der Prämisse eher schadet oder wegen der ansonsten haltlosen Anspielungen eher nützt. Narrativ geht man auch für westliche Augen bekannte Wege, wurde schon die Serie als Art Variation von Breakout Kings, dem Prison Break - Spinoff bezeichnet oder auch diffamiert, und erweckt der Gefangenenausbruch problemlos Referenzen an Ähnliches aus Auf der Flucht samt U.S. Marshal oder auch Con Air im Kontext.
Ist das alles bekannt und das neue alte Team komplett wird's auch besser; spät, aber nicht zu spät erhält der Film sein eigenes und eigenverantwortliches Leben, wodurch er auch tatsächlich belebt wird und gleich ein ganz frisches Tempo mitsamt verhältnismäßig vieler körperbetonter Actionszenen, also vermehrt Prügeleien und dies final auch mit einem wilden Kickfighter aus dem Nichts als Verstärkung erhält. Zwischen den Zeilen mit lautmalerischem Humor, einem Hauch von Serienkillerplot, dann wieder Korruption in der Polizei, den Auswüchsen der japanischen Yakuza, Actionspektakel für die Massen, Buddy Picture aufgrund der Gegensätzlichkeit des zusammengewürfelten Vereins und dies als Gemengelage des aktuellen südkoreanischen Cops VS Robbers Kino bestückt, mit weniger Überraschungen als vielmehr einem genussvollen Spiel all der Zutaten gehalten und diesmal auch nicht ohne Not über die müßige Laufzeit hinaus gestreckt.