Ojeeee... dieser Film hat von Anfang an eigentlich nur ein Amateurfilmniveau. Den Gruselfaktor sucht man vergebens. Deshalb müssen die Schauspieler auch fast in jeder neuen Einstellung betonen: "Bow, ist das gruselig!" Was gibt es Schlimmeres als Gruselfime, die sich selbst und vor allem ihre angenommene Spannung erklären müssen. Der Film erhält - um das vorweg zu betonen - noch zwei Punkte, da durchaus schlechtere Filme denkbar sind und auch tasächlich realisiert worden sind.
Alles bleibt in diesem Film blass und kann auch nicht durch gewaltige Worthülsen der Schauspieler zum Leben erweckt werden. Mehrere junge Erwachsene sind auf dem Weg zu einem Campingplatz, der dem Onkel der Protagonistin Rachel gehört, welchen man aber im Film "glücklicherweise", genauso wie irgendwelche Aliens nie zu Gesicht bekommt. Wie schon gesagt müssen die Schauspieler durch Wortbeiträge irgendwie für Stimmung sorgen: "Es wirkt so, als wäre etwas da draußen..." "Ich finde es gruselig!"
Gruselig ist vor allem die Performance der Schauspieler, ist dies eine Laienspielertruppe oder ein überambitioniertes Familienprojekt? Auf alle Fälle quatschen sich die Charaktere trotz aller Beziehungskonflikte nahezu besinnungslos. In diesem Zustand ist auch der geneigte Zuschauer schon bald, da sich der Film trotz unübersehlicher Schwächen doch richtig ernst nimmt. Dazu trägt auch die Figur des Sheriffs (Trenell Blanks) bei, der vielleicht noch am ehesten als Schauspieler zu bezeichnen ist. Sheriff: "Wäre es nicht eine Schande, wenn es nicht gute Luft gäbe...?" Seine Diktion ist die eines äußerst betulichen Hörbuch-Baumexperiments, worauf wieder Kommentare der jungen dynamischen Truppe à la: "ein dunkler gruseliger Wald" oder "ich habe eine Scheißangst, es ist echt (!) gruselig hier" folgen.
Die Aufnahmen sind gestümpert. Nicht, dass sich der Radius der Aufnahmen maximal fünf Meter vom Campingmobil entfernt, aber versucht, eine lange Wanderung vorzutäuschen. Da taucht plötzlich, als sich die Gruppe scheinbar verirrt hat, ein komfortabler Rastplatz auf. Besonders störend sind aber die vielen nur mühsam unscharf gestellten Hintergrundlichter, die die Atmosphäre einer sich im Wald verlaufenden Gruppe vollkommen haltlos erscheinen lassen. Hier hätte sich das Filmteam tatsächlich etwas weiter von belebten Orten entfernen sollen.
Ohne etwas verraten zu wollen... das Ende erschließt sich dem Betrachter überhaupt nicht. Wird hier auf die Handlung des vermeitlich ersten Teil zurückgegriffen? Man bzw. ich weiß es nicht. Die krude Gestalt in der Ecke des Zimmers der Tochter des Sheriffs hatte wie auch die Tochter mit dem Film davor nichts zu tun.
Vielleicht muss man den ersten Teil kennen, um den zweiten zumindest im Ansatz zu verstehen. Als "Vollständigkeitsfanatiker" werde ich mir das wahrscheinlich antun, obwohl ich jetzt schon sicher bin, ein zweites Mal enttäuscht zu werden.