Review

Bei „Tödliches Inferno“ durfte Don ’The Dragon’ Wilson zwar wieder mit Produzent Roger Corman zusammenarbeiten, jedoch für die Billigklitsche Royal Oaks und unter der Regie von Fred Olen Ray.
FBI-Agent Kyle Connors (Don ’The Dragon’ Wilson) und sein Partner Trevor (Rick Hill) wollen den gefährlichen Terroristen Davaad (Evan Lurie) bei einem Deal stoppen. Der Übelwicht flieht jedoch mit seinem Tauschgut und lässt eine Bombe zurück. Kyle liefert sich vor dem Gebäude einen Fight mit Davaad, der jedoch entwischt, während sein Partner versucht die Bombe zu entschärfen, die allerdings hochgeht. Das bedeutet im Actionbereich natürlich Rache.
Aufgrund seiner persönlichen Involvierung verweigert man Kyle die Teilnahme an dem Fall, der jedoch Urlaub nimmt und selbst Hinweisen nachgeht, die in nach Indien führen. Inoffiziell und/oder suspendiert ermittelt es sich im Actionfilm meist eh am besten, hier nun also in Indien. Das ist als Location mal echt eine Abwechslung, dürfte Corman und Ray auch beim Sparen geholfen haben, wenn man sich die Menge an Einheimischen innerhalb der Crew so ansieht.

Vor Ort angekommen verdichten sich die Hinweise auf Davaads Aufenthaltsort. Jedoch sollen auch zwei ortsansässige Gangsterbosse in die Sache verwickelt sein, was Kyles Ermittlungen nicht gerade vereinfacht...
„Tödliches Inferno“ hinterlässt gemischte Gefühle, wobei das Gebotene für einen Fred Olen Ray Film überraschende Qualitäten besitzt. Es wird auf geklaute Stock Footage Actionszenen verzichtet und trotz des durchaus schmalen Budgets ist der Look nicht allzu billig. Tatsächlich lässt Ray sogar etwas wie ein wenig Ironie aufblitzen, wenn er einen schmerzhaften Tritt in die Eier von einem belämmert drein guckenden Affen folgen lässt. Billig hingegen wirken leider drei unmotiviert eingestreute Knatterszenen, die den Film allerdings nicht weiterbringen.
Auch vom Script her versucht „Tödliches Inferno“ etwas über den üblichen Royal Oaks Film hinauszugehen und hat gar ein paar Plottwists, die man nicht von Anfang an erwartet eingebaut. Leider schafft Ray es nicht, daraus dann Kapital zu schlagen und sein Filmchen so wirklich spannend zu gestalten. Stattdessen plätschert „Tödliches Inferno“ eher verhalten vor sich dahin und nutzt seine Handlung eher zur Verbindung den einzelnen Actionszenen.

Davon gibt es dann auch ein paar, es könnte ruhig öfter ans Eingemachte gehen, jedoch mengenmäßig ist die Action in Ordnung. Leider haben Ray und Corman am falschen Ende gespart und zwar bei der Kampfchoreographie: Greifen mehrere Personen jemanden an, dann tun sie das stets brav nacheinander und nutzen ihren Vorteil gar nicht usw. Derartige Schnitzer ziehen die Action qualitativ runter, dabei haben einige der Beteiligten durchaus spektakuläre Moves drauf, gerade die beiden Begegnungen Kyle vs. Davaad machen durchaus etwas her. Es wird noch ein wenig geballert, verfolgt und gesprengt, das Hauptaugenmerk liegt aber dennoch auf den Kloppereien.
Don ’The Dragon’ Wilson mag vielleicht schauspielerisch nicht der Topmann im B-Biz sein, jedoch schlägt er sich auch in dieser Hauptrolle, die ihm wenig abverlangt, mal wieder wacker. Evan Lurie als Bösewicht ist eine sichere Bank, Michael Cavanaugh ordentlicher Support, Tane McClure hingegen eher mäßig – wie leider auch die meisten Nebendarsteller.

So hat „Tödliches Inferno“ zwar durchaus Potential, lässt es aber teilweise ungenutzt. Die Geschichte hat gute Ansätze, inszenatorisch liegt er weit über anderen Fred Olen Ray Gurken und auch die Action ist hin und wieder ganz nett. Leider stehen auf der Negativseite eine plätschernde Erzählweise, Schnitzer in der Actionchoreographie und größtenteils mäßige Schauspielleistungen – daher leider bloß unterer Durchschnitt.

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