Der kriminelle Obermotz Goro stürmt mit seinem Trupp schwerbewaffneter Männer den Empfang, den der Großindustrielle Rossini in seinem luxuriösen Anwesen gibt und nimmt in der Absicht, sich dessen beachtliches Vermögen unter den Nagel zu reißen, die dort anwesenden Gäste als Geiseln... unter denen sich auch der Interpol-Agent Michael Anderson befindet, der den Anlass eigentlich dazu nutzen wollte, um die ramponierte Beziehung zu seiner Ehefrau Mary und ihrer gemeinsamen Tochter Diana zu kitten, sich nun allerdings dazu veranlasst sieht, die bösen Buben nach allen Regeln der Kunst aufzumischen... Der hiesige Anbieter Tiberius Film hat sich offensichtlich keine allzu großen Hoffnungen für "Hard Night Falling" gemacht und es sich gespart, ihn hierzulande auf Scheibe zu veröffentlichen, sondern ihn lediglich zum Streamen zur Verfügung gestellt... und das trotz des populären Hauptdarstellers, der doch zumindest immer noch für ein paar vertickte Einheiten gut sein sollte. Nun ja, hinterher ist man schlauer und kann die Entscheidung nachvollziehen, mit dem vorliegenden, lauen Filmchen nicht auch noch die verbleibenen Verkaufs-Regale in den Kaufhäusern zu verstopfen. Dolph Lundgren hat die alte "Stirb Langsam"-Nummer ja bereits zehn Jahre zuvor schon einmal wesentlich ansehnlicher auf solidem B-Niveau unter eigener Regie in "Command Performance" durchgezogen, dem man dann auch gegenüber "Hard Night Falling" mal ganz gehörig den Vorzug geben sollte, denn Giorgio Brunos Filmchen ist eigentlich genau so geworden, wie man solche Rip-Offs nicht haben will: Ziemlich unspektakulär, was Fights und Action anbelangt, schaumgebremst im Tempo der Inszenierung und inhaltlich mal eher notdürftig hingedeichselt, um überhaupt halbwegs 'ne Ausrede dafür zu haben, mal wieder kräftig bei dem auch nach über 35 Jahren einfach nicht zu schlagenden Vorbild abzukupfern. Da kann man allenfalls noch froh sein, dass die Chose nicht wie sonst so oft in irgendwelchen hässlichen Ostblock-Sets runtergekurbelt wurde (und mit denen hat Lundgren ja auch bereits so seine Erfahrungen gemacht), sondern in einem tatsächlich recht prunkvollen Anwesen in Italien. Na, hoffentlich hat der Dreh-Urlaub wenigstens Spaß gemacht. Und wer jetzt meint, dass hier zumindest latent trashiges Entertainment drin wäre, der ist schief gewickelt, denn dazu hat Giorgio Bruno seinen Film mal echt zu ernst genommen und wo früher in derartiger Ware aber zumindest noch "echtes" Kunstblut gespritzt ist, stammen einige der blutigeren Momente hier überdeutlich aus dem PC, was zwar beim Dreh die Location sauber hält, der allgemeinen Stimmung aber mal eher abträglich ist... und "Hard Night Falling" mal ganz unangebracht billig wirken lässt, was nicht hätte sein müssen, weil zumindest die Optik eigentlich nicht auf dem allerniedrigsten Level rumdümpelt. Wie schade! Das Einzige, was hier also - mal abgesehen von Lundgren - wirklich einen Augenmerk wert ist, ist der Auftritt von Hal Yamanouchi, einem alten Recken aus zahlreichen Italo-Streifen der 80er (oder, wenn's mainstreamiger sein soll: prominent gefeatured als Hugh Jackmans Gegenspieler in dem 2014er-"Wolverine - Weg des Kriegers"), in der Alan Rickman-Rolle als Ober-Baddie, was doch mal ganz unerwartet für 'ne nette Überraschung gesorgt hat.
3/10