Review

Hamburg: Die Programmiererin Elena Houghlin findet heraus, dass die neue Technologie namens "Calisto", an der sie im Firmen-Auftrag herumwerkelt und die eigentlich nur saubere Energie liefern sollte, durch geringfügige Manipulation dergestalt umgemodelt werden kann, dass sie tödliche EMP-Impulse aussendet... und die damit auch als nicht nachweisbare Waffe für Attentate und dergleichen eingesetzt werden könnte. Darum findet sich die junge Frau auch schon kurz darauf auf der Abschussliste einiger Auftragskiller wieder. Zum Glück kommen ihr mit Sabina und Jane aber zwei Mitarbeiterinnen der Townsend-Agency - ein international operierendes Spionage-Netzwerk mit Dependancen in aller Herren Länder - zu Hilfe und gemeinsam macht man sich daran herauszufinden, wer der fiese Möp ist, der Elena ans Leder will... Über die ersten beiden "3 Engel für Charlie"-Kinofilme von Regisseur McG von 2000 und 2003 kann man als poppebunte Beispiele für Wire-Fu-gestütztes Schwachsinns-Actionkino aus Post-"Matrix"-Zeiten ja sagen, was man will (still not a fan!), aber eine Sache muss man ihnen lassen: Sie waren auf jeden Fall etwas energetischer als Elizabeth Banks gescheiterter Versuch eines Reboots von 2019, dem der Sinn allem Anschein nach weniger nach sattem Remmidemmi und krawalligem Spektakel als am Verbreiten einer doch arg zeitgeistigen Message steht. Mit etwa 50 Millionen Dollar für heutige Hollywood-Verhältnisse gerade mal knapp mittelprächtig budgetiert ergeht sich DIESER "3 Engel für Charlie" in nur wenigen Action-Einlagen und ziemlich übel verschnittenen Fights und versucht stattdessen, mit einem ziemlich verzweifelt heraufbeschworenen Weltenbummler-Flair zu überzeugen... ohne dabei aber auch nur einen Hauch von Exotik zu vermitteln oder die Original-Drehorte entsprechend wirken zu lassen. Mit der aktuellen Agentenfilm-Konkurrenz à la "Mission: Impossible" kann man auf die Art keinesfalls mithalten und selbst jeder einzelne James Bond-Streifen mit 40 Jahren und mehr auf dem Buckel macht da immer noch einiges mehr her. So lenkt dann leider auch nichts davon ab, dass es Elizabeth Banks im Grunde genommen doch nur um spaßbefreites Entertainment ohne jedwede Ecken und Kanten geht, das ein wenig mit der woken Fahne vor sich herwedelt. Das Female Empowerment wird hier halt nur wieder mal dadurch erreicht, indem man alle Kerle bestenfalls noch als inkompetente Dullis, aber eigentlich doch eher gleich als ziemliche Drecksäcke zeichnet. Als Mann hat man halt nix zu melden... vor allem nicht als alter, weißer. Ironischerweise hat man es halt trotzdem nicht gepackt, den Streifen der angepeilten Zielgruppe anzutragen (die zwar ziemlich lautstark auf Twitter rumblökt, aber wie's aussieht halt keine Kino-Tickets kauft), weshalb der Versuch, die Marke zu revitalisieren und eine neue Franchise aus dem Boden zu stampfen, aufgrund des ausbleibenden Box-Office-Erfolgs gleich mal im Keim erstickt wurde. Im Grunde genommen irgendwie schade, denn die drei neuen "Engel" Kristen Stewart, Naomi Scott und Ella Balinska haben eigentlich 'ne ziemlich gute Chemie miteinander... nur leider liefert ihnen das Drehbuch absolut kein Material, mit dem sie arbeiten könnten.

4/10

Details
Ähnliche Filme