Neulich in der Videothek: Ich suche in der Verkaufsecke einen kostengünstigen Film mit Sex & Crime. Da bin ich bei „Pleasure of Flesh" gelandet. Doch leider spiegelt sich der niedrige Kaufpreis auch in der mäßigen Qualität des Films wider: Langweilige, substanzlose Story, nervtötende Synthesizer-Musik und eine einfallslose Auflösung - und das einfach nur so schlecht, dass es selbst den Trash-Fan nicht erfreut.
Zur Story: Nach dem Tod ihres Mannes Baxter, welcher sie umbringen wollte, benötigt Jennifer (Tracy Brooks Swope) die Hilfe einer Pflegerin. Auch hat sie immer Alpträume von der Leiche Baxters, welche sie heimsucht. Um das Erbe anzutreten, besuchen alsbald Baxters Bruder Bill und seine Frau die traumatisierte Witwe. Es lässt nicht lang auf sich warten und der scheinbar wiedererweckte Tote beginnt zu töten...
Nach einer netten Exposition auf dem Friedhof, welcher sich als Alptraum entpuppt, geht es leider ständig bergab. Die simple Story um Gier, Mord und Sex wirkt so lang gezogen wie Kaugummi. Da gibt es Dialoge über Dialoge und neben der schalen Thriller-Story, welche erst in der Schluss-Viertelstunde durch ein paar Morde an Dynamik gewinnt, ist ab und zu etwas nackte Haut zu sehen. Leider beschränkt sich diese 2. Handlungsebene auf 2 Sex-Szenen - welche zugegebenermaßen recht sinnlich inszeniert sind - über den gesamten Film, kommt aber nie über den Status eines für die Narration unnötigen Zugeständnisses an das „Basic Instinct"-Publikum hinaus. Darüber hinaus wird dem Zuschauer eine aufdringliche Synthesizer-Musik präsentiert, welche ebenso wie das permanente Geschreie der Protagonistin nervtötend ist. Darstellerisch hat dieser langweilige B-Movie auch nicht viel zu bieten: Bis auf den blassen David Warner (bekannt als buchstäblich kopfloser Journalist aus „Das Omen") als Arzt und die selbstironische B-Koryphäe Joe Estevez als Polizei-Detective sind die Darsteller No-Names und spielen auch so. Letzterem gehört jedoch der beste Dialog des Films: Als (ACHTUNG: Spoiler:) die Übeltäterin aus dem Fenster gestoßen wird, fragt er seinen Kollegen: „Glauben Sie, sie ist tot?" Darauf dieser: „Drei Mal dürfen Sie raten...". Die spleenigen Polizisten sind aber neben den beiden Erotikszenen das einzige Highlight in diesem miesen Trauerspiel.
Fazit: Langatmiger, langweiliger B-Movie, dessen blutige und erotische Highlights zu selten sind, um den Alibi-Trillerplot aufzuwerten. „Pleasure of Flesh" macht dem Fleisch des Zuschauers ebenso definitiv keine Freude wie seinem Hirn. Ein billiger und kruder Film, welcher in Banalitäten ertrinkt. Schwach.