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15 Jahre sind vergangen, seitdem Andrej Rodin seine Ausbildung zum Spezialagenten an einer russischen Geheimdienstschule abgeschlossen hat, die unter dem Decknamen JUGEND ausgeführt wurde. Kurz darauf hat er jeglichen Kontakt zu seinem Heimatland abgebrochen und ist in Deutschland untergetaucht. Sein Versteckspiel findet jedoch ein jähes Ende, als er einen Anruf von seinem tot geglaubten Vater bekommt, der keine guten Neuigkeiten für seinen Filius hat: Der russische Geheimdienst ist hinter Andrej her und will ihn tot sehen! Nun beginnt für ihn ein Höllentrip durch Europa! An seiner Seite die ebenfalls in Deutschland lebende JUGEND-Agentin Masha, die die gleiche harte Schule hinter sich hat und in die er schon immer verknallt war. Dabei verwickeln die beiden sich immer weiter in ein gefährliches Spionagespiel und kommt den perfiden Drahtziehern hinter dem tödlichen Kommando auf die Spur. Doch wer sind hier die Guten und die Bösen?

Genau diese Frage stellt sich der Zuschauer während der gesamten Spieldauer. Denn hier ist nichts so wie es scheint. Eben noch der Sympathieträger, mutiert ein Darsteller plötzlich zur fiesen Socke . Und der scheinbar Hinterhältige ist plötzlich der Gute. Das sorgt für jede Menge Überraschungen.

Die Russen versuchen seit Jahren im Filmgeschäft Fuß zu fassen, was jedoch bis heute nur mit mäßigem Erfolg klappte. Ok., es gibt einige schöne kleine Geheimtipps, die überwiegend im Horrorbereich zu finden sind (Queen of spades, The Mermaid). Auch mit ATTRACTION, von dem jetzt der zweite Teil als Blu RAY erscheint, ist der wirkliche Durchbruch nicht gelungen. Ob das jetzt mit RODIN klappt, wage ich zu bezweifeln.

Die Voraussetzungen sind eigentlich gut, denn der Streifen orientiert sich deutlich an der JAMES BOND Reihe, denn hier wird pausenlos über diverse Länder gehetzt, mit teilweise wirklich fulminanten Actioneinlagen. Alleine die Nummer auf dem Friedhof ist richtig genial in Szene gesetzt.

Zudem hat der Film den Vorteil, dass er sich zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise ernst nimmt, auch wenn das latente Grinsen des Hauptdarstellers an manchen Stellen ein wenig überzogen wirkt. Ansonsten fand ich ihn in der Rolle aber durchaus überzeugend - ebenso das Mädel an seiner Seite.

Ich habe glaube ich noch nie einen russischen Actionfilm gesehen und bin einigermaßen überrascht. Ich kenne das Budget nicht, aber RODIN sieht aus wie eine amerikanische 100 Millionen Dollar Produktion. Auch der Regisseur (ein Mann namens Karen Oganesyan) hat die Sache komplett im Griff und fängt zusammen mit seinem Kameramann teilweise wirklich spektakuläre Bilder und Szenen ein.

Trotz fast 2 Stunden Laufzeit gibt es eigentlich keinerlei erwähnenswerte Durchhänger und so gestaltet sich RODIN mehr als kurzweilig. Wenn man das weiß und auch so an diesen Streifen herangeht, wird man sicher nicht enttäuscht werden, denn ich bin nun wirklich kein ausgewiesener Fan des Actionkinos, aber dieser hier hat mir wirklich gut gefallen – auch eben weil er mit viel Selbstironie inszeniert wurde.

Fazit: Wer kein Problem damit hat, dass man keinen Schauspieler kennt und dass der Film aus Russland stammt (aber eine hervorragende deutsche Synchronisation bekommen hat, das muss man explizit anmerken) wird hier nicht enttäuscht werden, denn es werden teilweise echt atemberaubende Stunts geboten, auch wenn man in den letzten 20 Minuten vielleicht ein wenig überzieht. Aber das verzeiht man dem Streifen dann auch problemlos.

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