Der millionenschwere Krimi-Autor Harlan Thrombey wird am Morgen nach seinem 85sten Geburtstag mit vermeintlich selbst durchschnittener Kehle in seinem Arbeits-Zimmer aufgefunden. Für die ermittelnden Polizei-Beamten sieht die Angelegenheit trotz der merkwürdigen Art des Todes schnell nach Selbstmord aus, sehr zur Freude der bereits auf das stattliche Erbe gierenden Verwandtschaft Thormbeys. Allerdings ist da auch noch der Meister-Detektiv Benoit Blanc, der von einem anonymen Klienten engagiert wurde, um der Sache persönlich vor Ort auf den Grund zu gehen... und der schon bald erste Hinweise darauf findet, dass es sich in Wahrheit doch um Mord gehandelt hat. Unterstützt wird Blanc dabei von Harlans Pflegerin Marta, die als einzige der Anwesenden kein Motiv gehabt zu haben scheint, den alten Kauz um die Ecke zu bringen... Der seit seinem "Die letzten Jedi" von Seiten des Publikums eher weniger wohlgelittene Rian Johnson erweist sich auch mit seiner wiederum mit Kritiker-Lob überschütteten Whodunit?-Krimi-Komödie "Knives Out" erneut als Troll auf dem Regie-Stuhl, der wenig bis gar nicht daran interessiert ist, straighte Genre-Geschichten durchzuerzählen, sondern dem es primär darum geht, die Zuschauer-Erwartungen mit Gewalt zu unterlaufen und nebenbei noch ein paar (simple) Messages zu verbreiten. Die Mitrate-Spannung, die man von einem solchen Agatha Christie-liken Murder-Mystery folglich erwartet, bleibt demnach fast vollständig auf der Strecke, wenn Johnson da nach ca. einer halben Stunde sämtliche Karten auf den Tisch legt und die wahren Hergänge der Mord-Nacht mittels erklärender Rückblenden klar macht... und sich den Rest der Laufzeit darin gefällt, seine Star-Parade schrill aufspielen zu lassen und dabei mehr oder minder verklausulierte Kommentare zur Ära Trump abzugeben. Subtil geht wieder mal anders... und gutes Entertainment irgendwie auch, denn was ab da dann noch an Handlung abläuft, ist leider nur Makulatur. Zum Schluss bleibt da immerhin die Gewissheit, dass Daniel Craig keine wirkliche Konkurrenz für Albert Finney oder Peter Ustinov ist und die jeweiligen "echten" Hercule Poirot-Adaptionen "Mord im Orient-Express" sowie "Tod auf dem Nil" und "Das Böse unter der Sonne" (und meinetwegen sogar "Rendezvous mit einer Leiche") auch weiterhin nicht zu schlagen sind.
5/10