Review

iHaveCNit: Knives Out – Mord ist Familiensache (2020)
31.12.2019

2019 ist vorbei. Zeit für das Filmjahr 2020. Zeit, die Messer aus dem Schrank zu holen und für das neue Jahr zu wetzen. Der Beginn eines Filmjahres ist immer sehr wichtig. In den letzten Jahren waren das für mich Filme wie „The Revenant“ ; „Passengers“ ; „The Greatest Showman“ und „Colette“. Dieses Filmjahr wird von „Knives Out“ eröffnet, den ich bereits in einer Silvesterpreview in einem ausverkauften Saal im Frankfurter Cinestar Metropolis gesehen habe. Und eine Murder-Mystery-Party dieser Art im Kino ist wohl die beste und kurzweiligste Abendunterhaltung, die man sich an Silvester gönnen kann, denn 2020 beginnt für mich wieder mit einem richtigen Knall und einem frühen Anwärter auf eine Platzierung in meinen Top10.

Der erfolgreiche Krimiautor Harlan Thrombey wird am nächsten Morgen nach seinem 85. Geburtstag tot in seinem Bett aufgefunden. Man geht von einem Selbstmord aus. Eine Woche später, als sich die Verwandschaft und die Pflegerin Thrombeys erneut im Haus des Patriarchen einfindet zur Testamentsverlesung sind auch Ermittler vor Ort um eine Fremdeinwirkung im Todesfall auszuschließen. Darunter auch der verschrobene und eigenwillige Ermittler Benoit Blanc, der sich in einem Netz aus Widersprüchen und falschen Fährten Schritt für Schritt zur Wahrheit durchkämpfen muss.

Rian Johnson hat sich ja mit seinem letzten Film „Star Wars Episode 8: The Last Jedi“ unter einem Teil der Fangemeinde keine Freunde gemacht. Sein riskantes Spiel mit der Erwartungshaltung und falschen Fährten war dem ein oder anderen Fan wirklich zu viel des Guten. Aber was für einen heiligen Gral des Kinos mit „Star Wars“ problematisch sein kann, ist für einen Krimi gerade perfekt. Da „Knives Out“ auch komplett ohne irgendeine literarische Vorlage auskommt, gefällt mir die kreative Eigenleistung von Rian Johnson enorm. Ich wage sogar die Prognose, dass wenn „Knives Out“ als Krimi in den Buchhandel kommen würde, dieser ein regelrechter Bestseller werden würde. Unabhängig davon ist es großartig spannend, faszinierend und witzig mit anzusehen, wie clever Rian Johnson hier die Handlung konstruiert und das Netz aus Widersprüchen, falschen Fährten, neuen Blickwinkeln logisch zusammenführt. Es macht auch Spaß, wie das großartige Ensemble hier die Charaktere mit Leben füllt. Wir haben hier Daniel Craig, Ana De Armas, Christopher Plummer, Chris Evans, Jamie Lee Curtis, Don Johnson, Toni Colette, Katherine Langford, Michael Shannon, Jaeden Martell und Lakeith Stanfield, die allesamt großartige Leistungen abgeben und damit ein rundes Bild liefern. Vor allem haben mir hier die Darstellungen von Daniel Craig als brillanter verschrobener Ermittler Benoit Blanc und auch Ana De Armas als Pflegerin Marta Cabrera gefallen. Ergänzt wird der Film natürlich auch vor allem von einem großartigen Set-Design des Hauses von Thrombey, das natürlich auch ein wichtiger Teil des Films ist. Ja, der Film hat sehr viel Spaß gemacht und 2020 kann gerne so weitergehen.

„Knives Out – Mord ist Familiensache“ - My First Look – 10/10 Punkte.

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