In New York werden mehrere Leute von einem Killer umgebracht, der einigen Zeugenaussagen zufolge eine Polizei-Uniform trägt. Als patenter Verdächtiger erweist sich bald schon der Cop Jack Forrest, insbesondere, da seine Ehefrau Ellen ebenfalls zu den Opfern des "Maniac Cop" zählt und er kurz vor ihrem Tod noch am Tatort gesehen wurde. Der in der Angelegenheit ermittelnde Beamte Frank McCrae findet jedoch schnell heraus, dass es sich bei dem wahren Täter um den Ex-Bullen Matt Cordell handelt, der einst in den Knast gewandert ist, weil er einen Verdächtigen zu ruppig behandelt hatte... und dort von einigen Mithäftlingen ermordet wurde. Der Umstand, dass er tot ist, hält Cordell allerdings nicht davon ab, ein Massaker in der Polizei-Station anzurichten, in der Forrest in Untersuchungshaft sitzt. Dieser sieht sich daraufhin veranlasst, die Sache in die eigene Hand nehmen und Cordell persönlich dingfest machen, um seine Unschuld zu beweisen... William Lustig, der bereits seit seinem sicken Serienkiller-Portrait "Maniac" offenbar ein Faible für Psychopathen jeglicher Couleur zu haben scheint und auch ein Jahr später mit "Der Sunset-Killer" exakt dieselbe Sparte bedient, findet mit "Maniac Cop" einen ganz guten Mittelweg zwischen Action- beziehungsweise Polizei-Thriller und Horrorfilm, der das fertige Ergebnis durchaus für Fans beider Genres einigermaßen interessant macht. Im Gegensatz zu so manch anderem Slasher-Streifen profitiert diese James Glickenhaus-Produktion allerdings nicht nur von der B-Movie-mäßig guten Besetzung mit echten Typen wie Tom Atkins, Bruce Campbell und William Smith, sondern vor allem von dem hintersinnigen, schwarzen Humor, den Drehbuchautor Larry Cohen mit ins Skript hat einfließen lassen und der ja auch viele seiner eigenen Regie-Arbeiten kennzeichnet. Kleinere gesellschaftskritische Seitenhiebe und amüsante Gags am Rande, die man in einem solchen Film nicht unbedingt vermutet hätte, konnte sich der gute Mann nämlich wieder mal nicht verkneifen. Die gut herausgearbeitete Paranoia-Stimmung des ersten Drittels, die dem Zuschauer das steigende Misstrauen der New Yorker Bevölkerung gegenüber allen uniformierten Polizei-Beamten glaubhaft vermittelt, wird aber leider schnell einer wesentlich oberflächlicheren Spannungsmache geopfert, wenn sich das Ganze auf die althergebrachte Body Count-Ebene verlagert. Das ist dann zwar nicht minder unterhaltsam, aber leider doch sehr viel gewöhnlicher. Schade eigentlich, der aufmerksame Betrachter wittert da eine verpasste Chance für einen bedeutsameren Genre-Beitrag, vielleicht hätte Cohen doch selbst inszenieren sollen. Der wortkarge und relativ uncharismatische Zombie-Bulle Cordell macht allerdings nicht unbedingt den Eindruck, als wäre er als potentieller Star einer Horror-Franchise konzipiert worden. Der Make Up-Job, den man seiner ramponierten Visage verpasst hat, ist zudem auch relativ lausig und unaufwendig, aber zum Glück kann man darauf erst ganz zum Schluss einen guten Blick werfen. Die Fortsetzung hat was das anbelangt eine Schippe draufgelegt und der Titelfigur einen sehr viel bedrohlicheren und beinahe schon Jason Vorhees-artigen Look verpasst, der filmisch mehr hermacht als ein paar Kratzer und Narben und zudem auch die Aufmerksamkeit ein wenig von Robert Z’Dars megabreitem Kinn ablenkt. Rein handwerklich ist "Maniac Cop" von William Lustig eine Spur eindrucksvoller und mit mehr Verve umgesetzt worden, als seine spätere Kollaboration mit Larry Cohen "Uncle Sam - I want you dead", und im Gegensatz zu diesem verkleistert hier auch keine politische Agenda die simple Geschichte. Da ist es kein Problem, sich voll und ganz auf die lockere Aneinanderreihung von Action- und Gewalt-Einlagen zu konzentrieren, wobei das alles verständlicherweise eine Nummer kleiner ausfällt, als bei höher bugetierterer A-Ware. Die Effekte sind nicht allzu splatterig (und in der deutschen Fassung minimal gekürzt), aber für Mainstream-Verhältnisse immer noch blutig genug, und der Showdown hat einen echt spektakulär gestageten Auto-Stunt in petto. Da kann man insgesamt nicht meckern, der Film weiß was er ist und verspricht nicht mehr, als er halten kann. Gut und stimmungsvoll ist auch der Score von Jay Chattaway, der dann doch ein wenig markiger geraten ist, als seine fluffigen Kompositionen für die verschiedenen "Star Trek"-TV-Serien. Fazit: Solides Genre-Inventar aus der zweiten Reihe und ein kleiner B-Klassiker der 80er.
7/10