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Trotz seines Status als Beinahe-Klassiker des B-Films ist „Maniac Cop“ in meinen Augen eine eher durchschnittliche Veranstaltung.
Eine junge Frau kommt nachts aus einer Kneipe, wo ihr zwei Jugendliche auflauern und sie berauben wollen. Doch sie kann fliehen, erblickt einen Cop und rennt hilfesuchend zu diesem. Der Cop hilft ihr aber mitnichten, sondern bricht ihr kurzerhand das Genick. Damit geht schon mal in Slasher-Manier der Film mit einem Auftaktmord los, damit man überhaupt weiß, wer der Killer ist.
Die Polizei will natürlich erst nicht glauben, dass ein Mann in Uniform der Killer ist und gewöhnt sich erst an den Gedanken, als der Verrückte beim Verhackstücken des nächsten Opfers wieder eine Zeugin hinterlässt. Allerdings wird in erster Linie in Betracht gezogen, dass es sich um einen Mann handele, der die Polizei verunglimpfen wolle. Das Abweisen und Ignorieren der Gefahr sind wieder typische Slasher-Elemente, die der Film jedoch ziemlich ordentlich verarbeitet.

Der junge Cop Jack Forrest (Bruce Campbell) hat ein Verhältnis mit seiner Kollegin Theresa Mallory (Laurene Landon). Als Jacks Frau ihm eines Nachts folgt, entdeckt sie dies, rennt in die Nacht – und wird von dem Wahnsinnigen ermordet. Man hält Jack für den „Maniac Cop“ und sperrt ihn ein – doch der ermittelnde Beamte Frank McCrae (Tom Atkins) ahnt, dass sie den Falschen erwischt haben...
„Maniac Cop“ ist in erster Linie ein Slasherfilm, der mit ein paar B-Actionkomponenten angereichert wurde. Dabei folgt die Handlung großzügig den Genregesetzen: Der Killer hat ein Motiv, das erst noch ergründet werden muss, aber nicht allzu kompliziert ist, der zuerst Verdächtigte ist natürlich unschuldig, die meisten Polizisten glauben natürlich das Falsche usw. Diese Elemente sind nicht allzu innovativ zusammengesetzt worden und der Film ist von der Spannung her bloß Durchschnitt.
Da der Film zwei Fortsetzungen nach sich zog und so etwas Aufmerksamkeit erregte, ist die Aufdeckung der Identität des Killers leider auch keine so große Überraschung mehr. Die Mordszenen sind halbwegs spannend gemacht, aber keinesfalls so nervendaufreibend wie in Klassikern á la „Halloween“ und „Nightmare on Elm Street“. Der „Maniac Cop“ ist aber wie die Kollegen Jason Vorhees und Michael Myers geübt darin ganze Polizeireviere niederzumetzeln. Die Effekte sind auf ganz gutem B-Niveau und nicht schlecht gemacht.

Viel Action bietet „Maniac Cop“ nicht: Ein paar Prügeleien, ein paar kleine Schießereien und ein paar Verfolgungsjagden. Die Action ist ganz solide, aber man merkt, dass William Lustig mehr Horrorregisseur ist, weshalb sie nicht allzu spektakulär inszeniert wurden. Der Showdown ist relativ unglaubwürdig, damit man einen spektakuläreren Stunt einbauen konnte, aber das stört bei B-Movies eh nicht so sehr.
Bruce Campbell und Tom Atkins machen ihre Sache ziemlich gut und stellen auch die bekanntesten Gesichter in dem Haufen da. Laurene Landon wirkt relativ schwach, während die anderen Nebendarsteller routiniert auf B-Niveau agieren, aber auch keine Glanzleistungen vollbringen.

Unterm Strich ist „Maniac Cop“ ein eher durchschnittlicher Slasher mit Elementen aus B-Action und Polizeifilm, der eine bessere und spannendere Handlung vertragen könnte.

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