Shadow of Violence (2019)

Eine Kleinstadt an der Westküste Irlands: Ex-Profiboxer Douglas ",Arm" Armstrong erledigt für die Verbrecherfamilie Devers die Drecksarbeit. Der Mann mit dem massigen Körperbau ist der beste Kumpel von Dympna, dem zukünftigen Oberhaupt der Familie. Dass er für Drogengangster arbeitet, stört empfindlich die Beziehung zu seiner Ex-Freundin und ihrem autistischen Sohn. Als er von den Devers den Auftrag für einen Mord erhält, muss sich Arm entscheiden, welchen Weg er einschlagen will.

Zuerst einmal fällt hier der überraschend starke Cast auf, denn mit Cosmo Jarvis (der gerade in SHOGUN Furore machte) und Barry Keoghan, der mittlerweile schon in Hollywood-Produktionen angekommen ist (KILLING OF A SACRED DEER) ist der Film mehr als ordentlich besetzt.

Im Endeffekt handelt es sich aber um ein kleines, aber feines irische Sozialdrama, wie man sie auch mit diesem Land verbindet, insbesondere mit dem reichlich präsenten Lokalkolorit.

Inmitten dessen spielt Jarvis den eigentlich tumben, aber im Gegensatz zu seinen Chefs, keineswegs gewissenlosen Ex-Boxer wirklich überragend und darf bei der Beziehung zu seinem behinderten Sohn auch ruhige Seiten zeigen, währen Keoghan die kleine linke Ratte ist, die gerne größer wäre, als er es in der Verbrecherhierarchie tatsächlich ist.

Es handelt sich hierbei um ein Drama mit spärlich gestreuten Thrillerelementen, die aber sehr geschickt eingefügt werden. Auch das Ende weiß zu überzeugen und wird nicht krampfhaft auf glücklichen Ausgang gebürstet.

Der Film erscheint jetzt erst auf Blu Ray, obwohl er schon aus dem Jahre 2019 stammt und das Regiedebüt von Nick Rowland darstellt, der danach mit FLODLIGHTS nachlegte – einem weiteren gelungenen Drama.

Gepaart mit schönen Küstenaufnahmen entstand ein feinsinniges und gut gespieltes Drama, dass sich vor Hollywood-Produktionen nicht verstecken muss, und auch ein heißer Kandidat auf ein Remake ist – sollte eine einflussreiche Person diesen zu Gesicht bekommen. Das Ensemble ist hervorragend.

7,8 Punkte