Review

Ein junges Pärchen lässt sich während eines Spaziergangs auf einem Friedhof von der morbiden Atmosphäre zu einem längeren Aufenthalt verführen. Als die Dunkelheit hereinbricht, verlieren die beiden die Orientierung und werden zu Gefangenen eines seltsamen Ortes, der ihr Innerstes nach außen kehrt…

Jean Rollin verzichtet in seinem schwelgerischen Schauerpoem gänzlich auf die sonst üblichen Vampire oder Zombies, überhaupt auf jedes unmittelbar übernatürliche Element. Die düstere Magie der Totenstätte mit ihren seltsamen Besuchern ist alles, was er für seinen betörenden Beziehungstaumel benötigt. Das Spiel aus Wagnis und Zaudern, Verführung und Ablehnung, Zweisamkeit und Zwietracht umschreibt mit den mehrfach umkippenden Kräfteverhältnissen der Protagonisten verschiedene Aggregatzustände einer absonderlichen Liebe, die ebenso unbeirrbar wie zerbrechlich scheint. Mit asketischer Selbstbeschränkung malt Rollin einen zum Greifen nahen Traum aus, der nach dem Erwachen nicht gleich wieder verblasst, sondern feine Spuren im Kopf des Zuschauers hinterlässt – ein kleiner Schatz!

Details
Ähnliche Filme