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Angesichts des Hauptdarstellers und seiner beiden vorherigen Kassenerfolge, der weiteren Besetzung, des Themas, des derzeit populären Genres, des Startzeitpunktes und der allgemeinen Geschäftsbedingungen letztlich wahrscheinlich für die Beteiligten enttäuschend 'ablieferndes' Bergsteiger- und Katastrophenspektakel, dass sich ab dem Kinostart des Chinesischen Nationalfeiertages trotz der Darsteller wie Jacky Wu Jing, Zhang Ziyi und (dem Cameo von) Jackie Chan weitgehend chancenlos der direkten Konkurrenz, dem Flugzeugdrama The Captain geschlagen geben musste und mit finalen 160 Mio. damals bloß als Drittplatzierter den Olymp bestieg. Gedreht hier wie dort von einem (ehemaligen) HK-Regisseur, einem Filmemacher aus der Kronkolonie, der sich mit größeren Budgets und Drehs in anstrengenden Umgebungen auskennt und sonst eher als Mann für Historical Drama und waffenstarrende Period Piece Produkte gilt:

1973. Eine zweite Expedition und Besteigung des bei den Chinesen als Qomolangma benannten Mount Everest steht an, erneut von der schwierigeren nördlichen Seite aus, die man zwar schon 1960 überwunden, aber damals aufgrund verloren gegangener Kamera nicht (für die westlichen Augen) nachgewiesen hat. Die einzigen drei Überlebenden der damaligen To(rt)ur, Fang Wuzhou [ Jacky Wu Jing ], Jiebu [ Lawang Lo ] und der damals auch an den Füßen verletzte Qu Songlin [ Zhang Yi ] sollen den neuen Trupp ausbilden und auch überwachen; darunter den Fotografen Li Guoliang [ Jing Boran ] und den durch eine Erbkrankheit des Vaters eigentlich von den Ärzten ausgemusterten Yang Guang [ Hu Ge ]. Kurz vor Aufbruch trifft Fang auf seine Jugendliebe Xu Ying [ Zhang Ziyi ], die als in der Sowjetunion ausgebildete Meteorologin unterstützen soll.

Probleme ergeben sich trotz des auch mit Epen und anderweitigen Spektakeln erfahrenen und zusätzlich durch bspw. Tsui Hark verstärkten Drehteams von Daniel Lee schon von Anfang an; wird nicht etwa eine gewisse Kernkompetenz und solide Basis für den weiteren Film mit dem Einstieg aufgebaut, sondern eigentlich jegliche Erwartungen oder gar Hoffnungen in der ersten Viertelstunde entweder ganz zunichtegemacht. Oder zumindest deutlich gedämpft. Ein Beginn der Erzählung von verschiedenen Methoden heraus, durch Erzählerstimme, durch Rückblenden, anhand von Zeitungsartikeln usw. usf., wobei auch die Erstbesteigung des Berges schon innerhalb weniger Szenen und Einstellungen gehandhabt wird und der eigentliche Höhepunkt der Geschichte schon ohne jede Vorbereitung absolviert. Dass die Tricktechnik gerade bei Momenten wie Lawinenabgängen, Stürzen oder anderen Krisen-Momenten höchst mittelmäßig bis bescheiden und oftmals als Simulation mit dem Computer durchschaubar ist und jegliche Illusion entlarvt wird, macht das Geschehen trotz vieler imposanter Landschaftsaufnahmen nicht besser. Monologe oder Dialoge der Marke "This is our mountain. (...) Let the world see the strength of the Chinese." oder "Long live the Motherland." und "...the Motherland is eagerly awaiting your good news" wirken außerhalb der angesprochenen Nation unnötig oder gleich wie vom observierenden Staat beauftragt und/oder im vorauseilenden Gehorsam geschrieben und mancherlei unfreiwillig amüsante dramatische Klippen – in denen herabfallende tonnenschwere Eisblöcke mit einem Liegestütz gestoppt werden oder dergleichen – müssen auch umschifft werden; was in seiner Gesamtheit für viele Zuschauer befremdlich wirken dürfte und ein objektiv holpriges Filmemachen auch ist.

Leider zieht sich dies auch noch eine Weile fort, ungeachtet einer sehr sorgfältigen und Lokal- und auch Zeitkolorit durchaus aufwändig einfangenden Dekoration sowie einer insgesamt visuell kräftigen, mit ikonischen Vorstellungen arbeitenden Inszenierung. Vor allem der persönliche Konflikt einiger der Hauptpersonen als das tragende emotionale Element wirkt zuweilen aufgesetzt, speziell bei dem die Erstbesteigung überlebenden Dreierteam, von dem einer 13 Jahre später immer noch und auch erstmal ausgesprochen und kundgetan den Groll wegen des damaligen Verlustes der zur Momentaufnahme nötigen Fotokamera gegenüber seinem Lebensretter in sich trägt. Vorher sind keine Beschwerden diesbezüglich gekommen, ein Jahrzehnt später und gerade beim nächsten Anbruch und der Wiederholung der Mission ist es dafür nun auch zu spät. Diverse Annäherungen zwischen Mann und Frau in der Handlung wirken auch archaisch und steif bis in das Extrem. Die politisch 'erzwungene' Neubesteigung, um die Schande Chinas auszuwetzen und das militärische Programm (ein Trupp nennt sich "Assault Team", freie Willensentscheidung etwa zum Abbruch der Mission ist auch nicht gegeben, Ansprachen in Reih und Glied unter der wehenden Landesflagge usw.) plus der Ansprachen zur Ehre des Landes, die größer ist als der Berg sind landestypisch auffällig gehalten, nach hinten raus auch etwas ertrinkend im Extrem. (Der alles überwachende Abgesandte der Partei als warm im Basislager sitzende 'Sesselpupser' wirkt sogar eher komisch, und der späte Gastauftritt von Jackie Chan als Veteran mit Klumpfuss und lebendes Mikrofon, dass sich an das Volk richtet und nochmal das ganze Gefühl zusammenfasst, auch.)

Ein sportives Trainingspensum und Ausbildungsprogramm mit Baumstämme schleppen, LKW-Reifen ziehen, Kletter-, Balancier- und anderen anstrengenden und die Geschicklichkeit und Ausdauer fordernden und fördernden Aktionen leitet das körperliche Geschehen ein, ab dem Beginn der eigentlichen Mission bzw. ab der Vorbereitung dieser schon bekommt der Film auch mehr Griff und mehr Halt. Dreharbeiten vor Ort (in der Qinghai Provinz im autonomen Kreis Menuyuan der Hui und im Autonomen Gebiet Tibet), die dortigen natürlichen Verhältnisse inklusive des Klimas selber und die geerdete Kamera von Lee's Stammfotografen Tony Cheung verleihen dem Ganzen zusätzliches Fundament, zumal der kleine Generationenkonflikt zwischen den bereits auf dem Berg Gewesenen und den 'Frischlingen' und die Einheit zwischen Lehrer-Schüler oder auch Ausbilder-Trainierende durchaus, wenn eben auch mit den üblichen Klischees funktioniert. Zwischendurch wird man zum Spielball der Naturgewalten, brechen Karabiner und reißen Seile, rutscht man beinah oder tatsächlich in Eisspalten oder weht ein Sturm des Nachts die Zelte und dabei auch das Personal ohne Widerstand und fast ohne Aussicht auf Rettung weg.

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