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"Wer sich nach der Seife bückt, der wird höchst unselten beglückt..." - solch Flachzoten über den (vermeintlichen) Alltag in den Gefängnissen gibt es Gott sei Dank in der Reihe "Zelleriesalat und Gitterspeise" kaum. Vielmehr wird in dem typischen Hallervorden - Stil eine Menge unterhaltsamer 80er-Jahre-Klamauk geboten, zwar ohne den politischen Feingeist anderer Comedy-Serien Hallervordens, aber mit genug Würze das Treiben deutscher Justizvollzugsanstalten parodierend.

Die Serie "Zelleriesalat" besteht aus vier Teilen, wovon zwei bisher als Bonus der aktuellen "Didi" Filmreihe auf DVD erschienen sind. Die rund 28 Minuten langen Folgen beginnen als Einleitung mit einer abstrusen Verfolgungsjagd des Kleingauners Willi (Didi) durch die Polizei; auch später immer wieder aufgegriffene Szene. Nach der Hatz taucht er auf einem Dach auf - die Bühne. Vor dem Publikum werden sowohl Film- als auch Live-Sketche gegeben. Dort wird bei besonders pointenreichen Szenen das Duo Hallervorden und Schindler als sich moktierend - gelangweilten Ehepaares, das dem Treiben gar nichts abgewinnen kann, eingeblendet.

Dabei gelingt dem Dreiergespann Dieter Hallervorden, Waltraud Schindler und Kurt Schmidtchen immer wieder zu erheitern. Dabei ist doch ist alles sehr facettenreich; ob Knacki oder Verknacker, Richter, Bulle oder Bulette - jeder kommt in verschiedenen Rollen vor. Das meiste spielt selbstverständlich Hallervorden, ob er nun Autoknacker, Gejagter oder Flüchtling ist - die Ideen sind witzig und teilweise flott umgesetzt, wenn z.B. Didi die Polizei an der Nase rumführt oder wilde, aber erfolgreiche Fluchtversuche aus dem Knast meistert. Hallervorden himself leitet die Show musikalisch aus, indem er als SFB (Sender für den Bau) - Moderator die damalig aktuelle Musikszene parodiert, davor ein wenig an "Welle Wahnsinn" erinnernd die Sketche ansagt.

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