Ein von der Außenwelt abgeschottet lebender Kauz erzählt drei Geschichten über das alltägliche Grauen und lässt den Zuschauer auf die Art ein wenig an seiner Paranoia teilhaben: 1) Ein Pärchen wird nach einem Autounfall von einem unheimlichen Typen auf der Landstraße aufgelesen, und gerät damit vom Regen in die Traufe... 2) Auf der Flucht vor einem bissigen Wachhund verschlägt es den Geschäftsmann Crenshaw in ein Krankenhaus, in dem merkwürdige Dinge vor sich gehen... 3) Die schüchterne Cindy lernt in einer Bar den smarten Barry kennen und ist der Meinung, ihren absoluten Traummann gefunden zu haben. Das erste Date verläuft allerdings nicht ganz so, wie sie sich das vorgestellt hat... "Das Grauen lauert überall"... außer in diesem amerikanisch-kanadischen Episoden-Streifen, in dem eher die pure Langeweile lauert und der bestenfalls leidlich mittelprächtigen Grusel auf biederem TV-Niveau bietet. Regisseur Douglas Jackson, der bislang mit handwerklich okayen B-Movies wie "Deadbolt" oder "The Paperboy" auf sich aufmerksam machen konnte, hat dieses Mal auch so seine liebe Mühe, ein extrem fades Drehbuch zu kaschieren und der halbherzigen Aneinanderreihung von abgetakelten Versatzstücken und Situationen noch irgendeinen Reiz abzugewinnen... und das, obwohl seine bisherigen Arbeiten doch zumeist auch nur Variationen bekannter Vorbilder waren, die (wenn überhaupt) nur von dem Drive einer zügigen Inszenierung gelebt haben. Insbesondere der Psychopathen-Masche der frühen 90er Jahre verdankt Jackson nämlich viel, da verwundert es einen nicht, dass sich auch hier wieder die entsprechenden Anklänge zuhauf finden, die allerdings dafür sorgen, dass die Geschichten nicht so ohne Weiteres als reiner Horror deklariert werden können, sondern mehr in den Thriller-Bereich fallen. Wenn man sich im Genre halbwegs auskennt, sind die vorwitzig im Titel angekündigten "Twists" zudem leider schon früh absehbar und sorgen demnach auch nicht wirklich für "Terror" oder ähnliches. Gerade das zweite Segment ist in dieser Hinsicht ganz kalter Kaffe und geht inhaltlich auf S.F. Brownriggs kleinen Irrenhaus-Klassiker "Don’t Look in the Basement" zurück, der in ähnlicher Form übrigens auch schon mal für eine Folge der "Geschichten aus der Gruft" adaptiert wurde (wahrscheinlich hatte damals eh alles seinen Ursprung in den alten EC Comics aus den 50ern). Im Mittelteil zieht sich die Chose demnach ein wenig, weil man dem dämlichen Protagonisten ständig um mehrere Meilen voraus ist und man deshalb auch nur noch auf die obligatorische Schluss-Pointe wartet, die da einfach kommen muss. Nicht, dass die beiden übrigen Storys im direkten Vergleich wirklich besser wären. Ein paar zaghaft eingespielte blutige Effekte ziehen den Karren dann leider auch nicht mehr aus dem Dreck und können kaum das sicherlich angestrebte horrible Feeling vermitteln, zumal diese noch nicht mal unbedingt mit den jeweiligen Auflösungen der einzelnen Geschichten einhergehen. Seinen Höhepunkt erreicht das Ganze dann auch schon recht schnell mit dem Auftritt Jennifer Rubins, die in der ersten Story in einem zeigefreudigen Kleidchen durch den Wald rennen darf und dabei reichlich Gelegenheit erhält, den Voyeuren unter den Zuschauern ihr spektakuläres Fahrgestell zu präsentieren. Danach kann man eigentlich getrost abschalten. Wer der Meinung ist, bis zum Abspann dran bleiben zu müssen, um einen eventuellen Schluss-Gag innerhalb der Rahmenhandlung nicht zu verpassen, dem sei gesagt, dass da keiner mehr kommt.
4/10