Typisches aus dem Gefängnisalltag…03.07.2022
Der Rahmen
Kennt man einen Film, der im Gefängnis speilt, kennt man das Grundgerüst von allen. Das Personal ist vorbestimmt, es gibt den fiesen Wärter, den schwachen Mithäftling, die Gefängnisgangs und den Einzelgänger, der sich mit all dem auseinandersetzen muß. Und warum? Nun, Pete Koslow kommt als FBI-Spitzel durch Pleiten, Pech und Pannen in die Notlage, im Gefängnis gegen die polnische Mafia spitzeln zu müssen. Wir lernen: es gibt nun auch die polnische Mafia, die sich nach meinem Dafürhalten wenig bis gar nicht von der russischen unterscheidet. Tut Pete nicht, wie ihm vom FBI geheißen, hat seine Familie schlechte Karten. Und so begleiten wir Pete, der mit stoischem Gleichmut seinen Auftrag im Gefängnis verrichtet, während draußen das NYPD und das FBI in den Clinch geraten.
Gucken oder nicht?
Gucken, obgleich man hier kaum Neuerungen erwarten darf.
Warum?
Die Story ist sowas von ausgelutscht, der einzige neue Aspekt liegt hier in der Rahmenhandlung um die Beteiligten vom FBI und NYPD. Im Gefängnis geht alles seinen gewohnten Gang, wobei man auf das Aufheben von Seife in der Dusche samt den Nebenwirkungen dankenswerterweise verzichtet. Wenn also alles ein Aufguß bekannter Klischees ist, wo ist dann der Reiz des Films? Sicher nicht bei Ana de Armas, die mit rundem Gesicht und offenem Mund dem einen oder anderen vielleicht gefallen mag, für mich aber immer eine Fehlbesetzung ist. Dafür ist der Darstellerrest eine Freude, insbesondere das unverbrauchte Gesicht von Joel Kinnaman sorgt dafür, mitzufiebern – daran ist auch Common als Polizist beteiligt. Action gibt es sehr wenig, und am Ende kriegen alle ihr Fett weg, auch, und das ist gut so, der fiese Wärter. Längen gibt es keine, daher ein recht gelungener Vertreter des Knastgenres.
Die Note
Altbekanntes gut umgesetzt, Clive Owen als schmieriger Karrierist, dazu die polnische Mafia, in Summe spannende Unterhaltung - 8/10.