Review
von zeckpetzki
Sehr behäbig und ohne Drive…12.12.2020
Worum geht es?
Ende der Achtziger flieht ein Pilot aus Kuba nach Amerika, ein paar andere Menschen machen es ihm nach, wollen sie doch ein ordentliches Leben führen, ein Auskommen haben, nicht immer den Mangel verwalten. Doch wenn man flieht, läßt man auch mal jemanden zurück, der Pilot beispielsweise Frau und Kind. Kann das gut sein, auch wenn er sagt, er würde sie nachholen? Warum dann Hals über Kopf und ohne jeden Hinweis abhauen? Nun, dahinter steckt natürlich ein Plan, denn die Kubaner haben keineswegs nur gutes im Sinn, sondern sie wollen eine Organisation infiltrieren, die einen Sturz der kubanischen Regierung vorbereitet. Dazu schleicht man sich erst einmal ein, tut so, als unterstütze man die Putschisten, um dann, entsprechend dem guten, alten Spionagefilm, von innen heraus die Absichten des Gegners zu vereiteln.
Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?
Auf gar keinen Fall, außer, man mag ruhige Dokumentarfilme
Warum?
Die Story, die sich natürlich an wahre Begebenheiten anlehnt, hätte man sicher prima verfilmen können. Allein, die Regie wählt einen anderen, unspektakulären, langatmigen, langweiligen Weg. Man erklärt spät, legt keinen Wert auf die durchaus möglichen spannenden Sequenzen, sondern filmt Menschen ab, die kleinere Handlungen ausführen. Auch seitens der Dialoge herrscht Schläfrigkeit, und so reibt man sich als Zuseher nach dreißig Minuten die Augen, fragt sich, wann der Film denn endlich Fahrt aufnimmt…und schaltet nach sechzig Minuten enttäuscht aus, verärgert über die verschwendete Lebenszeit. Sicher machen die Darsteller einen ordentlichen Job, aber was nützen gute Schauspielerleistungen, wenn die Story dahinter so zäh erzählt wird, sich in Nebenschauplätzen zerfranst, keinen echten Faden hat, an dem man sich entlanghangeln kann? Eben – nix. Hier wäre viel mehr möglich gewesen, aber die Regie trifft von Anfang an falsche Entscheidungen. So sehen wir weder Spionage noch Drama, aber auch keinen Rum beim Sonnenuntergang, einfach von allem zu wenig, daher 3/10.