Auf der Hochzeit von Sally Allisons Cousine Lizzy verstirbt deren äußerst wohlhabende Tante Gladys McCourt vermeintlich an einem Herzinfarkt. Bei der anschließenden Testaments-Eröffnung kommt es zu einer ziemlichen Überraschung, da die Verstorbene einen Großteil ihres Vermögens sowie Anteile an ihrer Firma nicht wie erwartet ihrem Sohn Cade vermacht hat, sondern die Erbschaft aufgrund einer kürzlich vorgenommenen Testaments-Änderung nun Auroras Mutter Aida zufällt. Als dann auch noch rauskommt, dass Gladys in Wahrheit ermordet wurde, indem man ihr heimlich Zyankali verabreicht hat, ist Cade natürlich der Hauptverdächtige in der Angelegenheit. Aber es gibt da noch einige weitere Personen, die ebenfalls ein Motiv gehabt haben könnten, um Gladys zu beseitigen, wie beispielsweise ihre Pflegerin Tannis, die ständig mit Cade im Clinch gelegen hatte, oder der Koch Jeremy, der laut Testament ebenfalls mit einer überraschend großzügigen Summe bedacht wurde. Aurora schnüffelt wieder mal auf eigene Faust in der Sache rum, wodurch sie sich natürlich auch selbst in Gefahr bringt, denn kurz darauf entgehen sie und ihr Freund Nick nur knapp einem Anschlag, als ein Unbekannter versucht, sie mit dem Auto zu überfahren... Innerhalb der Reihe von Aurora Teagarden-Streifen des Hallmark-Senders ist "Tödliche Erbschaft" tatsächlich einer der besten geworden, denn der vorliegende Teil leidet nicht allzu sehr an den Mankos, die die vorhergehenden Episoden zumeist arg runtergezogen haben (sprich: hakelige Storylines, 'ne biedere Machart in TV-Manier und eine generelle Harmlosigkeit des Gezeigten), sondern liefert zur Abwechslung tatsächlich sehr solides und bisweilen gar spaßiges Krimi-Entertainment mit sattem Rätselrate-Flair. Die Whodunit?-Handlung ist dieses mal wirklich derart klassisch zugeschnitten, dass man an diesem mittlerweile elften Fernsehfilm nach Motiven von Charlaine Harris wirklich nicht viel zum rummäkeln finden wird: Da ist der Plot an sich weder allzu doof noch allzu durchschaubar konstruiert, da ist die finale Auflösung kein Beschiss, und selbst die - wie immer - ziemlich läpsche Hauptfigur Aurora Teagarden steht hier nicht so sehr im Fokus, dass sie einem allzu arg auf den Keks gehen würde. Da auch die Dialoge an sich einen etwas flutschigeren Eindruck machen als sonst, kann man "Tödliche Erbschaft" wirklich als ziemlich okayen Fernsehfilm auf durchschnittlichem Niveau anstandslos durchwinken... wer hätte das gedacht? Ergo: Bislang mein klarer Favorit. Als nach Kanada ausgelagerte US-Produktion hat es die Reihe übrigens wieder mal geschafft, einen landeseigenen Regisseur mit Genre-Background aus der Versenkung zu holen: Nach Lynne "Kissed - Todeskuss" Stopkewich, die den dritten Film "Drei Zimmer, Leiche, Bad" inszeniert hatte, hat man hier den im TV-Sumpf versackten Michael Robison auf den Regie-Stuhl gesetzt, von dem man noch den 1995er-Nonnen-Slasher "Sins - Mörderische Vergebung" mit Alyssa Milano als fesche Novizin auf dem Schirm haben könnte.
5/10