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Junge Dame landet unschuldig im Frauenknast. Dort geht es weder fair noch mit rechten Dingen zu...

Dass die Cannon Group Zeit ihres Daseins ein Herz für groben Unfug hatte, macht sie freilich sympathisch. Mit Fehlschüssen wie "Im Keller des Grauens" hat man sich finanziell wie künstlerisch jedoch keinen Gefallen getan. Obwohl ziemlich schnell als unbeachtete Videopremiere versenkt, wird die Vermarktung das oberste Ziel gewesen sein, um auf die Kombination aus einem knackigen Titel und einem ebensolchen Trailer zu setzen. Der Zuschauer dürfte leider ernüchtert festgestellt haben, welchen Schrott er sich da mit nach Hause genommen hat...

Denn wer WIP kennt und mag, wird hier kaum irgendwelche Neuerungen feststellen. In regelmäßigen Abständen finden Prügeleien statt, wobei ein kräftig-vulgäres Mannsweib die sadistische Aufseherin ersetzen muss. Mehrfach driftet die Handlung in Richtung Drama ab, am Ende muss der Knastaufstand mal wieder als Auflösung für alles herhalten. Ansonsten passiert nicht viel und die langweiligen Passagen dominieren. Regisseur Lutz Schaarwächter, der schon einpaar Jahre zuvor den kaum besseren "Das Frauenlager" mit Linda Blair und Sybil Danning fabrizierte, zeigte sich manchmal fast so tollkühn, um den echten Gefängnisalltag präsentieren zu wollen.

Dabei gehen "Im Keller des Grauens" ziemlich viele Elemente verloren, die einen Exploiter ausmachen. Die Psycho-ähnliche Duschszene bleibt da noch am ehesten im Gedächtnis hängen. Ansonsten möchte man diesem Streifen fast schon wie einer alten Dame über die Straße helfen, um es vom einem Gehweg zum anderen zu schaffen. Schade eigentlich, ist dieses B-Movie zumindest handwerklich außerordentlich solide umgesetzt und auch finanziell entsprechend bezuschusst worden.

Letztendlich jedoch nur Stoff für Genre-Komplettisten. 4 von 10 Punkten.

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