Innovatives aus deutschen Landen - Mennan Yapo gibt mit „LAUTLOS" sein Langfilm-Debüt und wirft der Thriller-Gemeinde ein subtiles Psycho-Drama in ausgefeilter Optik an den Kopf.
Die Geschichte handelt von Auftragskiller Viktor, der nach seinem letzten erfolgreichen Job die Zeugin Nina am Leben gelassen hat... und welch Wunder sich natürlich in sie verliebt.
Aber dass Beziehungen und Job manchmal nicht uneingeschränkt vereinbar sind erfährt Viktor am eigenen Leib: Er wird unvorsichtiger und die Polizei ist seiner langjährig geheimen Identität auf der Spur, was seinen neuen und auch letzten Job nicht gerade einfacher macht!
Trotz scheinbar klischee-beladener Handlung hebt sich der Streifen sofort von der 08/15-Standardware ab, die man üblicherweise vorgesetzt bekommt. Obwohl die Storyline letztendlich nicht 100%-ig ausgereift ist überzeugt die Inszenierung durch einen spannenden Plot und herausragenden Schauspiel-Leistungen, allen voran Joachim Kròl. Er verleiht in seiner Rolle als gefühlloser Profi-Killer der präzisen Tötungs-Maschine ein markantes Gesicht und liefert nebenbei die wohl beste Leistung seiner Karriere ab.
Yapo schuf mit „LAUTLOS" ein Krimi-Drama, das in seinem Stil neue Wege beschreitet: Unglaublich kühle Bilder mischen sich mit einer Musik, die Gänsehaut erzeugt (das Titellied "SET ME FREE" von Jam & Spoon passt einfach wie die Faust aufs Auge!). Sein kinematografischer Selbstfindungs-Trip einer vereinsamten Seele fernab von gesellschaftlichem Leben und Lebensinhalt überzeugt auf ganzer Linie.
Der bis ins letzte Detail ausfeilte Psycho-Thriller wurde im Kino kaum beachtet, was mich wenig verwundert, ist er doch aufgrund der düsteren Grundstimmung alles andere, was der Mainstream-Konsument von einem unterhaltsamen Kinobesuch erwartet.
Zum Glück gibt es DVD, das solche Geheimtipps in zudem anspruchsvoller Ausstattung (inkl. Bonus-Dis mit umfangreichem Bonusmaterial) auf den Markt bringt.
Wir sind gespannt, ob Mennan Yapo in seinem nächsten Werk die Qualität dieses überzeugenden Debüts halten kann - es wäre ihm zu wünschen!
(8/10)