Review

Unoriginal Prankster


Wir als Spezies fanden es schon immer toll, dabei zuzusehen, wie andere Menschen erschreckt und terrorisiert werden. Im Zeitalter von YouTube drückt sich das in Klickzahlen aus, was die Horrorclowns und Co. vor Jahren eindrucksvoll und newsträchtig bewiesen haben. Und genau einem solchen „Erschrecker“-Netzstar und seiner Freundin folgen wir in „Making Monsters“ in eine abgelegene Ex-Kirche. Wofür? Um mit einem alten Freund abzuhängen, sich zuzudröhnen und ein Baby zu machen. Umgeben von gruseligen Effektmasken, alten Gemäuern und vielen Drogen... wo sonst geht man die Familienplanung an?!

Über „Making Monsters“ wusste man auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest von allen Titeln mit am wenigsten - und leider sprang für mich aus der Wundertüte keine positive Überraschung. Die Dame des Hauses bzw. des Films spielt das grandios und legt alles rein, von komödiantischem Timing über Gesichtskirmes bis hin zu purem Terror. Die Frau gibt dem Film viel mehr, als er verdient hätte. Eine feine Szene mit einer Mistgabel begeisterte mich noch, ansonsten ein paar coole Masken und ein perfider Killer. Doch im Ganzen blieb hier für mich alles viel zu brav, viel zu blass, viel zu simpel. Aus den verschiedenen kleineren, modernen Themen hätte man viel mehr machen können. Außerdem fühlt er sich oft unfertig, unerklärt und leer an. Der ist noch während dem Abspann vergessen. Ein Schnellschuss ohne Esprit und Finesse. 

Fazit: wenn Spaß zu Ernst wird, wenn YouTube auf das Darkweb trifft, wenn den Machern die Ideen nicht nur ausgehen sondern gar nicht erst eingefallen sind. Hat mir nichts gegeben. Aber auch nicht weh getan. Darf nebenbei laufen und da muss man nicht zu streng sein. Doch das sind eben Filme, bei denen man sich nicht wundert, dass man sie nur einmal (auf dem Festival) sieht und die danach oft im Nirvana verschwinden. Oder heutzutage höchstens noch im Streamingstrudel landen. 

Details
Ähnliche Filme