Aufgrund einschlägiger Erfahrungen ist definitiv Skepsis angesagt, wenn ehemalige Wrestler plötzlich zu Schauspielern mutieren. CM Punk bekleidet gar die Hauptrolle in dem Spielfilmdebüt von Travis Stevens, einem Geisterhausfilm fast ohne Geister.
Der arbeitslose Don (CM Punk) will nach einiger Zeit Knastaufenthalt etwas Sinnvolles zur Beziehung mit der schwangeren Liz (Trieste Kelly Dunn) beisteuern. Während sie in der Stadt bleibt, renoviert er im Alleingang ein marodes Haus, was sich im Zuge dünner Wände und ominöser Flüssigkeiten als schwierig erweist. Als die junge Sarah (Sarah Brooks) bei ihm auftaucht, begeht er einen folgeschweren Fehler…
Phillip Jack Brooks, so der bürgerliche Name des ehemaligen Wrestlers erweist sich überraschenderweise als gute Wahl für die Hauptrolle, obgleich sich ein Großteil der Handlung einzig und allein um ihn dreht. Mit den vielen Tattoos und der Vorliebe für Heavy Metal verkörpert er alles andere als den aalglatten werdenden Vater, den man eigentlich an so einer Stelle erwartet hätte. Brooks ist mimisch zwar limitiert, doch das Timing bei einigen Comedy Einlagen passt und auch physisch nimmt man ihm den handwerklichen Tölpel jederzeit ab.
Das ist leider so ziemlich alles, worum es etwa 40 Minuten lang geht: Don klopft grobmotorisch an Abflussrohren herum oder hämmert eine Hohlwand auf, ärgert sich über Bohrer und erschreckt jedes Mal, wenn die schrille Türklingel betätigt wird. Paar Schmunzler sind dabei, doch der Grusel kündigt sich allenfalls durch das physikalisch unorthodoxe Kullern von Murmeln an.
Dazwischen wird in regelmäßigen Abständen mit der Schwangeren telefoniert, bis jene Femme Fatale auftaucht, der zunächst nichts Paranormales anzuhaften scheint.
Überdies bilden übersinnliche Erscheinungen Mangelware und obgleich in einem angeblich heimgesuchten Haus in Illinois gedreht wurde, schüren die Kulissen kaum Atmosphäre.
Ein paar Ekeleinheiten, etwas Body Horror und im letzten Drittel eine Handvoll Gewalteinlagen sind immerhin auf der Habenseite zu verzeichnen, zumal alles in Handarbeit realisiert wurde.
Zum Finale gerät die Chose ein wenig surreal und es werden kleine Erklärungen nachgeliefert, wobei die entsprechende Umsetzung nur leidlich Suspense zutage fördert und im Endeffekt keine Überraschungen beinhaltet. Eher wundern einige fragwürdige Verhaltensweisen in prekären Situationen.
Was trotz sichtlich limitierten Budgets auf handwerklicher Basis solide umgesetzt ist, vermag storytechnisch kaum zu zünden. Zu lange mäandert das Geschehen recht eindimensional vor sich hin, was im finalen Akt kaum mehr ausgeglichen werden kann. CM Punk müht sich zwar redlich, aber in einem weitgehend langweiligen Haus vermag auch der nicht viel auszurichten.
Knapp
5 von 10