Review
von Herr Kees
I don“t see dead people
Hat man kein Budget, hilft eine Idee. Ansonsten tun‘s im Notfall auch Talent, Charme oder eine sichtbare Liebe zum Genre.
Zumindest letzteres lässt sich bei DEADSIGHT an der einen oder anderen Stelle ausmachen. Der Filmbeginn vor einem Friedhof und ein altes Farmhaus als ein Hauptschauplatz lassen an das größte aller Genrevorbilder denken. Und dass der fast blinde Ben (!) die meiste Zeit selbst wie ein Zombie durch den Film wankt, ist eine nette Pointe. Allerdings ist fraglich, ob diese so beabsichtigt war. Denn dass er mit allerlei Gerätschaften seine Angreifer fast immer zielsicher wie Zatoichi erledigt, wird ausgerechnet nicht als absichtlich lustig ausgespielt. Und auch manche Zombies, die aussehen wie selbstgeschminkte Fans des Filmteams, wirken eher unfreiwillig komisch.
Ein paar Spannungsmomente hat der Film durchaus zu bieten, aber auf der anderen Seite gibt es viel zu viele Unstimmigkeiten, inszenatorische Schlampereien und Logikfehler, um eine gelungene Atmosphäre aufzubauen. Die Metallstange, mit der gerade noch ein Zombie zermatscht wurde, ist wieder blitzsauber? Ein Blinder ertastet einen Fremden in einer Badewanne und spricht ihn nicht an? Trotz Munitionsknappheit nimmt man den Revolver einer Leiche erstmal nicht mit? Eine Polizistin wirft ihre leergeschossene Pistole weg? Der „Blinde“ trägt ganz offensichtlich milchige Kontaktlinsen?
Mal wieder so ein Zombiefilm, der seinen Machern mehr Freude bereitet als seinen Zuschauern.