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Jim Henson und Frank Oz, die Erfinder der Muppets, erschufen mit der US-amerikanisch-britischen Koproduktion „Der dunkle Kristall“, die 1982 veröffentlicht wurde, einen aufwändigen Fantasy-Film, dessen herausragende Besonderheit der Umstand ist, dass komplett mit Puppen bzw. Menschen in Puppenkostümen gearbeitet wurde.

Erzählt wird die Geschichte der verfeindeten Skekse und Mystics. Während die Skekse in ihrer bösen und verschlagenen Art am Erhalt der Macht über den Planeten interessiert sind, schicken die friedliebenden Mystics den letzten noch lebenden Gelfling männlichen Geschlechts, Jen, auf die Mission, die Prophezeiung zu erfüllen, welche besagt, dass ein Gelfling den dunklen Kristall, aus dem die Skekse ihre Macht beziehen, mit einem Kristallsplitter komplettieren wird und dadurch während des Aufeinandertreffens der drei Sonnen die Macht der Skekse gebrochen werden wird. Auf dieser abenteuerlichen Reise begleitet der Zuschauer den kleinen Jen, der schon bald erfährt, dass er doch nicht der Letzte seiner Art ist…

Diese klassische Fantasy-Geschichte, die vom ewigen Kampf Gut gegen Böse handelt und innerhalb derer das Schicksal eines ganzen Planeten auf dem Spiel steht, wurde vermutlich stark von den Tolkien’schen Erzählungen beeinflusst. Seine Originalität bezieht „Der dunkle Kristall“ aus seinen unheimlich detailverliebten Landschaftsaufnahmen, die tatsächlich die Illusion einer geheimnisvollen, fremdartigen Welt erzeugen, sowie den Henson- und Oz-typischen, skurrilen Figuren, in denen sich menschliche Denk- und Handlungsweisen wiederspiegeln. Mit einem unheimlichen Aufwand wurden Kulissen und Kostüme kreiert, die eine ganz eigene Welt erzeugen, die neugierig macht und in ihren Bann zieht. Bei aller Ernsthaftigkeit der sich im ruhigen, der Atmosphäre Zeit zur vollen Entfaltung einräumenden Tempo aufbauenden Handlung, bleibt auch genügend Raum für den sympathischen, immer leicht anarchischen Humor, für den Henson und Oz so beliebt sind.

Doch angenehmerweise wurde „Der dunkle Kristall“ nicht durch den Weichspüler gejagt, so dass es durchaus einige Szenen gibt, vor denen sich manch junger Zuschauer ernsthaft gruseln könnte – vom Erscheinungsbild der Kreaturen einmal ganz zu schweigen. Nie wirklich zur Diskussion steht für ein erfahreneres Publikum natürlich das obligatorische Happy-End, das nach Jens beschwerlicher Reise zu einem befriedigenden Schlusspunkt führt.

Fazit: Höchst liebevoll umgesetzte Fantasy-Mär, an der Kinder wie Erwachsene ihren Spaß haben werden, ohne dass sie krampfhaft auf Familientauglichkeit programmiert worden wäre. Märchenhaft und bezaubernd, ohne allzu sehr die Kitschkelle auszupacken. Und die subtil vermittelte Botschaft, dass „Gut“ und „Böse“ einander bedingen, eigentlich zusammengehören, wirkt im Zusammenhang mit dem prachtvollen Ambiente des Films und seiner Wohlfühl-Atmosphäre noch lange nach. Zeitlos und wunderbar!

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