Review

Der dunkle Kristall    The  dark crystal

Also jetzt reicht's - und zwar endgültig!! Was fällt denn diesen miesen machtgierigen Geiern namens Skekse ein, hier so einen Stunk zu machen!? Auf unserem schönen, einstmals friedlichen und harmonischen Fantasy-Planeten ziehen die hier eine Show ab, daß es der sprichwörtlichen alten Sau graust! Ausbeutung, Inzucht, Foltern und Unterdrückung der Bevölkerung inklusive!!!

Höchste Zeit, daß der letzte lebende Gelfling Jen zusammen mit seiner Artgenossin und Freundin Kira  hier im Auftrag ihrer Zieheltern, den friedliebenden Uru,  mal ein bisschen für Ordnung sorgt.

Bewaffnet mit einem Splitter des „Dunklen Kristalls", der eigentlichen Machtquelle der Skekse, machen sich die beiden putzigen Gelflinge auf den langen und gefahrvollen Weg zum schwarzen Schloss der Böslinge. Nach vielen Abenteuern, Intrigen und Kämpfen erreichen sie dieses schließlich. Und dort gibt es dann für die Skekse  mächtig mythisch was auf die zwölf und unser Happy-End ist uns sicher!

Fünf Jahre haben Jim Henson (Mr. Muppet Show) und Frank Oz, Brian Froud, David Odel und etwas zweihundert andere wackere Recken an diesem Puppentrickfilm gewerkelt. Dieser war recht teuer. Alles war handgemacht, vom Setdesign, über die Puppenspieler, die Spezialeffekte, ja in einige Puppen mußten sogar richtige echte Schauspieler schlüpfen, um diese zum Leben zu erwecken. Tja damals (1980-82) gab es eben noch keine Computereffekte und das ist es was den Charme dieses Filmes in erster Linie noch heute ausmacht. Es ist ein Animationsfilm mit relativ viel Gewalt und religiösem Brimborium, wohl weniger ein reiner Kinderfilm, mehr geeignet für Erwachsene, die sich einen gewissen Sinn für höheren Blödsinn bewahrt haben. Vom Handwerklichen her ist der Film quasi perfekt.

Leider hat DER DUNKLE KRISTALL ein paar Längen und einige kleine Hänger in der Dramaturgie. Das hängt u. a. damit zusammen, daß hier in normaler Spielfilmlänge quasi eine komplett neue bizarre Fantasy-Welt erschaffen, gezeigt und erklärt werden mußte.
Im Großen und Ganzen ist dies aber durchaus gelungen.

Irgendwie hat man immer den Eindruck, daß der gute alte Herr Tolkien ab und an mal um die Ecke schielt. Stellenweise kann man sich auch nicht der Idee erwehren, daß das Ganze auch eine feine, längere TV-Serie ergeben hätte können.

Nichts desto trotz und unterm Strich haben wir hier aber ein tolles Filmchen, daß so einen gewissen Charme versprüht, der nicht nur damals in den 80ern gewirkt hat, sondern auch heute noch mächtig Eindruck macht. Ich hab ihn seinerzeit mehrmals im Kino geguckt und jetzt (27 Jahre später!!) die DVD erstanden Den Film gibt's auf Doppel DVD mit dem David Bowie-Film LABYRINTH  (Dazu später).

Bewertung des Entspannungsfaktors des Films: 2 Tüten Chips (wg. ausgefallenem Abendessen, da nicht nörgelnde Freundin die DVD UNBEDINGT SOFORT sehen wollte), 2 Dosen Krombacher (1 pro Nase) plus ein echt schöner Sommerabend.

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