Review

Ich wollte nicht blinzeln

Wenn zwei Genies ihres Fachs aufeinander treffen,
erinnert das manchmal maximal an der Genialität ihren Neffen.

Doch hier ist das anders, was Netflix hier produziert hat trifft,
Paul Thomas Anderson bringt Yorkes Musik auf den Punkt, dieses Kunstwerk wirkt nicht nur bekifft.

„Anima“ ist Musikvideo und Gedicht, Kunstaushang und Experimentalfilm, Traum und Kuss,
da ist man doch sehr traurig, dass es so schnell enden muss.

Ein Reise durch Prag, tanzend und mysteriös,
laut aufdrehen hilft, nur wird dieses Sensibelchen niemals zum Getös'.

Perfekt choreografiert, exzellent gefilmt, die Symbiose gelingt,
ich hätte auch niemals gedacht, dass Yorke solche Tanzmoves bringt.

Doch „Anima“ wirkt vor allem unterschwellig, wirkt nach und scheint zeitlos wie seiner Zeit voraus,
da springt man danach fast vom Sofa auf und spendet lauten Applaus.

Schade, sicher wäre er auch im Lichtspielhaus bestens daheim und enorm wirkungsvoll,
doch auch im Heimkino ist dieser kreative Fluss reissend und toll.

Schwer zu beschreiben, schwer zu entkommen, schwer in Worte zu fassen,
doch diese zwei sind nunmal nicht ohne Grund Meister ihrer Klassen.

Pulsierend, pumpend, unprätentiös, ganz anders als alles,
als sei man auf einmal ganz klar, während eines unendlichen Falles.

Eines der besten erweiterten Musikvideos aller Zeiten,
konnte mir dieses ungewöhnliche, künstlerisch anspruchsvolle Projekt viel Freude bereiten.

Zwischen Pink Floyd und Pina Bausch,
tanzt und dreht und strampelt sich diese Naturgewalt in einen echten Rausch.

Intim und doch der ganz große Knall,
legt man sich liebend gern in deren Hände wie ein wehrloser Ball.

Sicher nicht für jedermann, doch es sind ja nur ein paar Minuten,
lohnenswert erforscht man hier ein paar ganz neue, lobenswerte Streamingrouten.

Fazit: hypnotisierend und herzbrechend - P.T.A. + Thom Yorke = viel mehr als nur ein visuell atemberaubendes Musikvideo. „Anima“ ist ein rauschiger Traum in Kurzfilmform. Grenzenlos und überwältigend. Ein seltsames Monument. 

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