Relativ durchschnittlicher Science-Fiction-Gefängnis-Mix – 18.09.2007
In nicht allzu ferner Zukunft gibt es rigide Maßnahmen gegen die Überbevölkerung. Ein Kind pro Frau, Verstöße werden hart geahndet. Und so werden der Ex-Soldat Brannick und seine Frau erwischt, verurteilt und inhaftiert, in einem riesigen unterirdischen Gefängnis mitsamt Gedankenkontrolle und Sofortbestrafung mittels Bauchexplosionsimplantat. Aber Brannick mag sich mit seinem Schicksal nicht abfinden und kann zusammen mit einigen Kameraden einen erfolgreichen Fluchtversuch durchführen, bei dem auch seine Frau mit von der Partie ist. Dumm nur, daß nicht alle Flüchtenden das rettende Ufer Mexikos erreichen…aber für den nur noch halb menschlichen Gefängnisdirektor hat der Film auch sein Schicksal parat.
Stuart Gordon als Regisseur ist zunächst eher durch reichlich blutige Horrorfilme auf der Basis von Geschichten des Herrn Lovecraft aufgefallen. Und die blutigen Effekte finden sich auch in seinem Science-Fiction-Szenario, da darf es keine kleinen Wunden geben, nein, wenn schon, dann richtig…aber die gerade im Finale des Films stattfindenden Schießereien retten den Streifen auch nicht mehr vor der Durchschnittlichkeit, denn so vieles haben wir in all den anderen Gefängnisfilmchen schon bis zum Erbrechen gesehen…den fiesen Direktor, den weichen Gefangenen als Opfer der großen, bösen Jungs, den freundlichen schwarzen Mithäftling…lediglich die Traumüberwachung und Sofortbestrafung, gerne auch mal zufällig, sind neue Elemente.
Christophe Lambert hat es in mein Filmregal nur mit dem „Highlander“ geschafft – auch sein Auftritt als Häftling ist nicht von bleibendem Wert. Zunächst vermag der Film ein gewisses Interesse zu wecken, aber spätestens mit ausladenden Traumsequenzen und einer höchst öden Liebelei des Direktors mit der unwilligen Frau des Helden ist der Drops gelutscht. Die Stereotypen des Genres erduldet man gerne, doch gerade im Mittelteil plätschert der Streifen lustlos dahin – auch die blutigen Effekte retten da nur wenig. Und wenn dann zum großen Finale Babygeschrei ertönt und das Neugeborene binnen Sekunden auf der Welt, sauber gemacht und von der Nabelschnur befreit die glücklichen Eltern anlächelt, ja, dann weiß man, daß hier der Durchschnitt regiert – 6/10.