Hintergrund:
Dieses Frühwerk von George A. Romero entstand 1973, also im selben Jahr wie SEASON OF THE WITCH und THE CRAZIES, erfuhr aber seinerzeit keine Veröffentlichung und galt bis 2017 als verschollen. Dann wurde jedoch eine blasse 16 mm Kopie entdeckt und aufwendig 4K restauriert. Das Ergebnis kann man nun über den US-VOD-Streaming-Service SHUDDER betrachten.
Inhalt (Achtung Spoiler!):
Ein älterer, lebensbejahrender Herr trifft in einem surrealen, absolut weißen Raum auf sein Alter Ego, welches eine vollkommen konträre Haltung einnimmt: ein vom Leben enttäuschter, zerbrochener Mensch. Auf die Ankündigung des Optimisten, durch eine Tür in den dahinter befindlichen „Amusement Park“ einzutauchen antwortet ihm der Pessimist: „There's nothing outside“ und „There's nothing you'll like“. Der Agonist läßt sich von diesen Warnungen jedoch nicht abhalten und wird in besagtem Park alles andere als „Amusement“ erleben, um am Ende ebenso gebrochen in den weißen Raum zurückzukehren. Der Zuschauende erkennt nun, daß es sich um ein und dieselbe Person handelt.
Meinung:
Auch für mich war der nur 52 min. lange Film leider alles andere als „Amusement“. Gewiß weiß ich Romeros engagierten Beitrag zum Thema Altersdiskriminierung und „Ellbogengesellschaft“ aus seiner sozialkritischen Perspektive heraus durchaus zu schätzen, zumal der Diskurs darüber zur damaligen Zeit sicherlich noch ziemlich dürftig war. Aber das Ergebnis ist ist eine äußerst zähe Story ohne dramaturgischen Höhepunkt, stattdessen reiht sich eine Demütigung des Protagonisten an die andere, allesamt äußerst plakativ dargestellt. Handwerklich läßt sich durchaus eine saubere Arbeit erkennen, aber das allein reicht halt nicht für einen echten Filmgenuß.
Fazit:
Unter filmhistorischen Aspekten ist die Wiederentdeckung und Verfügbarmachung dieses verschollen geglaubten Frühwerks absolut zu begrüßen, aber in Punkto Narration fällt das Ergebnis sehr zäh und plakativ aus. Nur für Romero-Komplettisten! (4/10)