Review
von Xander_LaVelle
Wenn man eine Comicheldenverfilmung erwartet, so denkt man meist daran, dass diese genauso bunt daher kommt, wie die bebilderten Hefte. Auf der großen Leinwand wurde man hier aber schon des öfteren eines besseren belehrt.
Wer hier einen Film erwartet, der mit CGI Effekten und ähnlichen auffährt, der sollte einen großen Bogen um den "Joker" machen. Dafür verpasst man dann aber auch eine Art Biographie eines tragischen Schurken, dessen Werdegang hier sehr authentisch kreiert wird.
Ein Monster kommt niemals als solches auf die Welt. Dies wird hier einmal mehr gezeigt. Arthur wird in seinem Leben als Erwachsener immer wieder gedemütigt und gequält. Dabei hat er eine Art Tourette, was ihn dazu bringt, in unmöglichen Situationen zu lachen.
Arthur ist ein sehr einsamer Mann, dessen Mutter auch ein dunkles Geheimnis umgibt. Im weiteren Verlauf des Films, wird dem Joker eine sehr schöne Background Story gegeben, die ihn niemals verharmlost, aber immer wieder einen Grund für sein Handeln gibt, das natürlich auch zugleich in einem ethnischen Konflikt steht.
Dabei mach Joaquin Phoenix seine Sache sowas von gut, dass man als Zuschauer nicht weiß, wie man für den Joker empfinden soll. Der Darsteller sieht in seiner Rolle auch so abgemagert und verbraucht aus, dass er durch sein aufopferndes Schauspiel die Figur sogar lebt.
Seine erste brutale Tat lässt etwas auf sich warten, ist aber dafür umso drastischer umgesetzt. Zum Ende hin gibt es zudem noch eine krassere Szene, die dann auch auf den Abgrund der Seele des Schurken blicken lässt.
Im Grundkanon zeigt der Streifen, dass man sich ein wenig um seine Mitmenschen kümmern sollte, da diese ansonsten vom Weg abkommen könnten. So ernst war ein DC Film zuvor noch nie, doch gleichzeitig ist dies bisher wohl auch das Beste, was dieses Universum zu bieten hat.