Review
von Herr Kees
47 Meters Dumbed Down: Uncool
Ist das jetzt auch schon eine Marke? War dieses mittelprächtige Haifilmchen vor ein paar Jahren so ein Smash-Hit, dass gleich ein neues Franchise angeflanscht werden muss, weil sich heutzutage nur noch Serien verkaufen?
Sei’s drum. Dieser Film hat mit 47 METERS DOWN jedenfalls nichts zu tun, außer, dass es um Haie geht und diese auch hier nicht an Land, sondern unter Wasser vorkommen. Auch das Konzept ist ein vollkommen anderes, aus dem „confined space“ Survivalhorror des vorigen Films sollte hier ein großer Abenteuer-Horror-Actioner werden. Das war angesichts des vorhandenen Regietalents vielleicht etwas überambitioniert.
Gut, der Film ist kurzweilig, die Schocks sitzen (dank Großleinwand und Sounddesign wenigstens die ersten Male, bevor man sich dann daran gewöhnt hat und selbst schon das Stichwort für den nächsten Haiauftritt geben kann), der Hai ist ein echtes Monster und auch die Absicht, das Tier als Unterwasser-Michael Myers zu inszenieren, ist mal was Neues und funktioniert zumindest in einer Szene recht gut.
Aber (und das ist ein großes Aber) leider folgt der Film auch bei Figuren und Dramaturgie einem dummen Teenieslasher. Was unter anderem bedeutet, dass einem die Gesundheit der Mädels hier herzlich egal ist, denn man kann sie in der düsteren Plörre ohnehin nicht auseinanderhalten (Wer war nochmal Alexa? Und wer in aller Welt ist Ben?) und sie benehmen sich so genretypisch dämlich und hysterisch, dass man ihnen am liebsten selbst den Sauerstoff abdrehen würde. Zudem klaut Wiederholungstäter Johannes Roberts gleich zweimal dieselbe Szene aus DEEP BLUE SEA – ein echtes Armutszeugnis.
Am Schluss vermasselt 47/2 dann auch noch die Chance auf eine hübsch fiese Pointe zugunsten eines völlig unnötigen CGI-Showdowns. Womöglich in Vorbereitung auf 47 METERS UP: SHARKNADO 7 MEETS THE MEG.