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Staffel 1 - Komplettbesprechung

Zwei Brüder streiten sich um ein Mädchen. Als ein weiterer Verehrer ins Spiel kommt halten die Brüder notgedrungen gegen den Opponenten zusammen. Als ein Krieg ausbricht halten alle zusammen um gegen die gegnerische Nation zu kämpfen. Als die Welt von einer außerirdischen Macht angegriffen wird halten alle Menschen zusammen um die Bedrohung zu bekämpfen. Es herrscht Einigkeit und Frieden zwischen den Nationen um gegen den gemeinsamen Feind vorzugehen.

Dies ist aus einer Comicgeschichte von Harvey Kurtzman aus den 50er Jahren (Phantastische Geschichten Band 2/ Hethke Verlag)

Dies könnte Alan Moore als Inspiration gedient haben für sein grandioses Watchmen Graphic Novel.

Hier hat Adrian Veidt alias Ozymandias die Idee die Welt zu befrieden indem er einen außerirdischen Angriff initiiert indem er ein tintenfischartiges Monster in mehreren Städten teleportiert und ca. 3 Mio. Menschen sterben. Die Welt steht vor einer kollektiven Angst vor weiteren Angriffen dieser außerirdischen Spezie.

In der Verfilmung von Zack Snyder wird Dr. Manhattan, der einzige Superheld mit übermenschlichen Superkräften, als Bedrohung für die Menschheit ausgegeben, was auch Sinn macht.

In Watchmen die Serie bezieht man sich wieder auf die Comicvorlage. Hier regnet es manchmal kleine Tintenfischmonster um die latente Angst aufrecht zu erhalten.

Leben die Menschen jetzt in dauerhaften Frieden, eher nicht, die Saat der Gewalt ist in unseren Genen verankert.

Die Serie beginnt in Tulsa 1918 und zeigt die Rassenunruhen und das nachfolgende Massaker an schwarze Bürger. Danach wird das Leben im Jahr 2019 gezeigt, nach der "außerirdischen Invasion", wo Rassendiskriminierung und Gewaltbereitschaft immer noch teilweise vorherrschen.

Milliardäre in Faschingskostüme werden nicht mehr gebilligt und werden verhaftet. Die Polizisten sind die Superhelden, tragen jetzt Masken um ihre Identität zu verbergen und um ihr Privatleben zu schützen. Ozymandias und Dr. Manhatten sind verschwunden.

Die Hauptprotagonistin ist die Kriminalbeamtin Angela Abar(Regina King) die maskiert als Sister Night für Recht und Ordnung sorgt. Als der Polizeichef Judd Crawford(Don Johnson) ermordet wird fängt sie an zu recherchieren und kommt einem großangelegten Komplott auf der Spur.

Bekannten Figuren aus der Comicvorlage, die überlebt haben, kommen wieder vor wie z.B. Laurie Jupiter (Jean Smart) alias Silk Spectre II - wird im ZS Film von der heissen Malin Åkerman verkörpert - die mittlerweile beim FBI tätig ist und auch den Mordfall untersucht.

Auch Ozymandias (Jeremy Irons) und Dr. Manhatten (Yahya Abdul-Mateen II) tauchen wieder auf und treiben die Handlung voran.

Während Ozymandias sein eigenes Utopia erlebt, erkennt er was den Menschen ausmacht und versucht sich anschließend zu "befreien" und Dr. Manhatten lebt Inkognito unter den Menschen. Um die Handlung jetzt weiter zu beschreiben würde man zu viel Spoilern.

Damon Lindelof und Watchmen Zeichner Dave Gibbons haben sich der Herausforderung gestellt die Geschichte weiterzuerzählen. Damon Lindelof hat z.B. mit Lost oder The Leftovers gezeigt das er es in punkto Kreativität durchaus mit Alan Moore mithalten kann. Allerdings fande ich die Auflösung seiner Geschichten nie ganz befriedigend. Nicht so bei Watchmen die Serie. Hier wird das Mysterium der Geschichte, die auch aus vielen Zeitsprüngen besteht die man Anfangs nicht versteht, mit einem schönen Ende abgeschlossen.

HBO hat die richtigen Köpfe zusammengestellt um das Watchmen Universum zu ergänzen und zeigt das sie weiterhin als Fernsehsender kreativ und künstlerisch anderen Fernsehformaten weitaus überlegen sind.

Ich fand die Serie großartig, man sollte zum besseren Verständnis allerdings die Vorlage kennen.

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