Hätte man mehr draus machen müssen…24.07.2020
Zwei Gangster überfallen ein Drogenlager. Während des Überfalls tritt die Polizei auf den Plan und hat acht Opfer zu beklagen. Während die Diebe auf der Flucht sind, lässt der verantwortliche Detective alle 21 Zufahrten nach Manhattan abriegeln und begibt sich mit einer Kollegin vom DEA auf die Suche nach den Mördern. Natürlich steckt noch etwas anders dahinter, und das kenne wir aus dem Genre des Polizeifilms seit Ewigkeiten…die schlecht bezahlten Cops, die ihren Kopf immer hinhalten müssen und dafür etwas auf die Seite legen wollen, Bestechlichkeit, Korruption…nix neues im Staate Dänemark.
Und so ist auch hier alles recht generisch. Der ermittelnde Detective ist ein harter Hund, der erst schießt und dann fragt, dazu der väterliche Vorgesetzte, ein paar rasche Fahndungserfolge, die allerdings den eigentlichen Tathergang überdecken sollen, ein paar Schießereien, von denen die Auftaktauseinandersetzung noch am besten eingefangen ist – und der völlige Verzicht, die titelgebenden Brücken in irgendeiner Weise sauber auszuschlachten. Manhattan ist halt abgesperrt, aber das hat für den Verlauf der Handlung keinerlei Bewandtnis, da die Gangster zu keinem Zeitpunkt versuchen, Manhattan zu verlassen.
Mit diesem Pfund hätte man echt wuchern können, aber Pustekuchen: gar nix wird draus gemacht. Möglich gewesen wäre eine Hatz rund um die Insel, verzweifelte Durchbruchbemühungen der Finsterlinge, die aufgrund der kleinen Personenzahl ohnehin kein ordentliches Kanonenfutter abgeben. Hat man aber nicht getan, stattdessen Ermittlungen, die schnell zum Ziel führen, ein paar Verstrickungen innerhalb der Cops, darstellerischer Durchschnitt, das war es auch schon. Das Genre des Polizeifilms hat seit Jahren keine Innovationen mehr hervorgebracht, hier gelingt das auch nicht – man wird gut unterhalten, es geht leidlich spannend zu, aber auch leidlich vorhersehbar, daher 6/10.