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Neben Dario Argento zählt Sergio Martino zu den besten Gialloregisseuren, die Italien zu bieten hat. In den 70er Jahren kurbelte Martino so einige Gialli runter, darunter auch „La Coda dello Scorpione“.

Nachdem der Mann von Lisa Baumer nach einer Flugzeugexplosion gestorben ist, erbt die immer recht untreue Lisa einen großen Geldbetrag von ihrem Mann, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Ihr Mann hatte kurz vorher eine hohe Lebensversicherung abgeschlossen.
Gerüchte, Lisa selber habe dafür gesorgt, das das Flugzeug explodiert machen die Runde, so dass der Versicherungsexperte Peter Lynch (George Hilton) auf Lisa angesetzt wird, ob das Geld nicht doch zu Unrecht an sie ausgezahlt wurde. Dabei hilft George die Reporterin Cleo (Anita Strindberg), die natürlich auch eine Story wittert.
Doch nur Peter und Cleo haben ein Interesse an Lisa. Nebenher taucht ebenfalls Lara Florakis auf, die wiederum ein Verhältnis mit Lisas Ehemann gehabt haben soll und nun ebenfalls scharf auf das Geld ist. Doch das größte Problem ist ein unbekannter Killer, der alle tötet, die etwas mit diesem Fall zu tun haben. Neben Lara und Lisa sind bald auch cleo und Peter auf seiner Liste...


„La Coda dello Scorpione“ ist ein weiterer waschechter Giallo aus der Feder von Sergio Martino, nach Dario Argento sicherlich einer der bekanntesten Gilloregisseure aus Italien. Und Martino hat bewiesen, dass er es kann und so zeigt es sich auch hier, auch wenn die Story nicht grundlegend fesselt.
Giallo-Fans fühlen sich sofort zu Hause. Wie allseits bekannt haben wir mal wieder den großen Unbekannten, von denen man meistens nur die Hände sieht, mit denen er tötet, als Requisite wird hier natürlich ein Messer benutzt.
Zwar wartete Martino seine Morde nie selbst zweckhaft aus, doch gerade in diesem Film hier sind die Effekte doch drastischer geworden als in seinen anderen Filmen, auch wenn wir uns hier immer noch Anfang der 70er befinden. Das künstliche rote Nass fließt daher auch reichlich, sei es nun bei Kehlenschnitten oder auch mal durch die Finger. Drastischer Höhepunkt ist aber eine Augenszene, die schon beim zuschauen mehr als weh tut. Zumindest bei den Effekten hat sich Martino hier gesteigert.

Dafür fesselt die Story nicht so ganz wie bei seinen anderen Filmen, was auch daran liegt, dass die beiden Hauptdarsteller George Hilton und Anita Strindberg erst einiges später eingeführt werden und die Story so ein wenig hin und her plätschert.
Schauspielerisch ist alles aber wie gewohnt routiniert, hat Martino doch fast wieder seine Stammbelegschaft benutzt. Neben George Hilton, Anita Strindberg und Luigi Pistilli fehlt diesmal leider Ivan Rassimov in seiner ewigen Rolle als Bösewicht.

Das Ende ist gewohnt wie immer. Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt. Auch wenn es gegen Ende ein wenig wirr und unlogisch wird (die englische Sprachfassung bietet ausnahmsweise eine bessere Erklärung als die Untertitel zur original italienischen Synchro), ist am Ende natürlich alles klar und der Zuschauer kann getrost sagen, er hat einen soliden Giallo von Martino gesehen. Wie immer also.


Fazit: Gialli von Sergio Martino kann man eigentlich immer ohne Bedenken kaufen. Auch wenn die Story diesmal nicht so das gelbe vom Ei ist, langt Martino bei den Effekten ein wenig mehr zu. Schlussendlich ist auch „La Coda dello Scorpione“ eine Empfehlung wert für alle Fans des italienischen Kinos. Zwar bleibt Dario Argento bei mir unangefochten an der Spitze des besten italienischen Regisseure, doch auch Sergio Martino hat sich einen Platz im oberen Bereich auf jeden Fall gesichert.

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