Als Vorbild für den Abenteuerfilm von Regisseur James Bobin diente eine gleichnamige Zeichentrickserie für Vorschulkinder, die es immerhin auf acht Staffeln brachte. Der Realfilm spricht zwar ebenfalls ein junges Publikum an, doch die Hauptfigur wurde konsequent weiterentwickelt.
Dora (Isabela Moner) verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens mit ihren Forscher-Eltern (Michael Peña, Eva Longoria) im Dschungel Perus. Nun soll sie das Leben in einer amerikanischen Großstadt kennen lernen, während sich die Eltern auf die Suche nach einer goldenen Stadt der Inkas machen. Doch dann werden Dora und einige ihrer Freunde von Unbekannten entführt…
Zwischenzeitlich wird immer mal wieder auf kleine Eigenheiten der Serie angespielt. So wendet sich Dora auch mal direkt ans Publikum, ein animierter Affe und Fuchs mischen mit und natürlich kennt Dora den Dschungel bis ins Detail, wobei ihr in prekären Situationen ungewöhnliche Hilfsmittel aus ihrem Rucksack dienen. Anfangs steht eine sechsjährige Heldin im Mittelpunkt, doch nach einem kleinen Sprung begleiten wir einen Teenager, der sich im ersten Drittel durch den Großstadtdschungel kämpfen muss.
Mit ihrer unbekümmerten und direkten Art heimst die Titelgebende rasch sämtliche Sympathien ein und es bleibt nicht aus, dass sie mit drei weiteren Einzelgängern ein zunächst unfreiwilliges Team bildet, bei dem erst nach und nach einige Vorurteile aus dem Weg geräumt werden. Etwaige Figurenentwicklungen überraschen nicht und auch die Enttarnung eines Bösewichts fällt alles andere als überraschend aus. Wobei speziell das Zusammenspiel der ungleichen Figuren für Aufheiterungen sorgt, sofern nicht der helfende Affe Boots auf den Plan tritt, der mit lustigen Grimassen und treffenden Gesten den heimlichen Hingucker markiert.
Im Dschungel reihen sich schließlich zahlreiche Abenteuerepisoden aneinander und man fühlt sich unweigerlich an populäre Vorbilder wie „Indiana Jones“, Quatermain“ oder auch „Tomb Raider“ erinnert. Es gibt Fallgruben, Treibsand, verborgene Höhleneingänge, kleine Bilderrätsel, ominöse Mechanismen und ein Blumenlabyrinth, nach dessen Bewältigung der Stil kurzfristig in schlichte Animation wechselt. Das Erzähltempo ist angenehm flott und wird nur ab und an von kleinen zwischenmenschlichen Passagen unterbrochen, um danach wieder ordentlich Gas zu geben, was der Score angemessen untermauert.
Dabei machen die Details der farbenfrohen Landschaften ebenso Laune wie die meisten Gags, wobei einige unter der Gürtellinie eher aufs jüngere Publikum zugeschnitten sind.
Darstellerisch wird insgesamt solide abgeliefert, Isabela Moner sticht jedoch deutlich positiv hervor, da sie ihrer Figur die notwendige Energie und Lebensfreude einhaucht.
Zwar überrascht die Geschichte zu keiner Zeit, noch sind irgendwelche Twists zu erwarten, doch das Zusammenspiel der Figuren als auch das Abarbeiten kleiner Rätsel und gefährlicher Stationen bereitet durchweg gute Laune und sorgt für angenehm anspruchslose Unterhaltung.
Knapp
7 von 10