Die Rache des Gelynchten (1981)

Review

von Frank Trebbin

Eine Kleinstadt im Farmland des amerikanischen Mittelwestens ist zum größten Teil mit engstirnigen Hinterwäldlern bevölkert, die bei jeder Gelegenheit zur Waffe greifen. So auch bei dem gutmütigen Dorftrottel Bubba, der den Tod des kleinen Mädchens Marylee verschuldet haben soll. Unter Leitung des „netten“ Postboten Otis knallen die Bürger Bubba kaltblütig ab, als dieser sich in einer Vogelscheuche versteckt. Aber die Vogelscheuche nimmt allnächtlich grausame Rache an den Mitgliedern des Lynchmobs…

Frank de Felittas für das Fernsehen produzierte Schauermar ist ein stimmungsvoller Gruseler mit hervorragenden Darstellern und einer intelligent umgesetzten Geschichte. Gut gelungen ist die Ausarbeitung der Atmosphäre dumpfen Kleinbürgertums, das mit jeglichem Anderssein nicht klarkommt. Trotz des moralisch erhobenen Zeigefingers hinterläßt der Film beim Zuschauer einen positiven Eindruck, weil er bis zum Schluß unterhaltsam und spannend ist. Verständlicherweise ist die Darstellung der Morde sehr zurückhaltend, denn letztendlich orientiert sich „Die Rache der Gelynchten“ an den üblichen TV-Standards. Alternativtitel: „Scarecrow– Ein Toter schlägt zurück“ und „Die Nacht der Vogelscheuche“. Mit Charles Durning, Robert F. Lyons, Claude Earl Jones, Tanya Crowe u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin