Ein sonniger Tag auf dem Meer entwickelt sich für einen Fischer zum klaustrophobischen Albtraum, als sich das Wetter schlagartig ändert und er in einen dichten Nebel gerät. Unfähig zu navigieren, stößt er mit einem menschenleeren Segelboot zusammen, das er versucht zu retten. Alle Hilferufe per Funkkontakt bleiben jedoch vergeblich. Die Lage auf dem Boot spitzt sich weiter zu. Blutspuren im Bad deuten an, dass hier schon vorher jemand mit seinem Leben ringen musste. Als Gefangener befindet sich der Fischer schließlich in einem Überlebenskampf gegen das Boot, das von einer unbekannten und unerbittlichen Kraft gesteuert wird.
Also da muss ich mal wirklich gratulieren, denn was man sich hier an Pressetext hat einfallen lassen ist schon sehr kreativ. Ein Satz hätte es auch getan, denn hier gibt es praktisch keine Handlung, die man erzählen könnte. Doch trotzdem oder gerade deshalb ist der Film in meinen Augen gelungen. Es gibt KEINEN EINZIGEN Dialog , was bei EINEM EINZIGEN Darsteller auch unmöglich ist.
Daher fällt es mir jetzt auch schwer noch etwas zu erzählen, denn ich würde automatisch spoilern, wozu dieser Streifen geradezu einlädt. Die Frage die sich den ganzen Film hindurch stellt ist, ob das alles Zufälle sind, die ihm da passieren, es doch jemanden an Bord gibt, der ihn piesackt oder ob das Boot so etwas wie CHRISTINE der Neuzeit als Schiff ist. Das lasse ich mal offen.
Schon nach etwa 30 Minuten beschlich mich der Gedanke, dass man hier eigentlich kein gescheites Ende finden kann. Glücklicherweise war man von Seiten der beiden Drehbuchautoren (einer davon ist der Hauptdarsteller) gut beraten, dass ganze nicht vollends aufzuklären.
Abgesehen von einem kleinen Durchhänger nach etwa 50 Minuten, muss man den Einfallsreichtum der beiden Schreiberlinge echt bewundern. Was kann einem denn bitte auf einem Segelboot schon groß passieren? Eigentlich gar nichts sollte man meinen, doch die beiden haben sich ein paar wirklich fiese, kleine Gemeinheiten ausgedacht, die sie dem Hauptdarsteller antun und die einem auf Anhieb gar nicht in den Sinn kommen.
Fazit: Ich schwanke zwischen 7 und 8 Punkten, entscheide mich aber für die höhere Wertung, alleine schon wegen der Originalität und dass man es in der heutigen Zeit noch schafft, mit solch einer minimalen Geschichte und ohne große Effekte in der total digitalisierten (Film)-Welt zu glänzen, das gehört belohnt.