The Coast Guard(I-On New Media) Auf der geteilten Halbinsel Korea herrscht immer noch der kalte Krieg. Die Menschen der südkoreanische Seite leben in ständiger Angst vor der politisch unberechenbaren Weise der nördlichen Seite. Die Küste ist eingezäunt, und wird bewacht von schwer bewaffneten Marines. Als der Soldat Kang eines nachts ein Liebespaar für nördliche Spione hält, und den Mann erschießt, tritt er eine Lawine von tragischen Ereignissen los. Die Überlebende, so wie der Schütze fallen dem Wahnsinn anheim, erstere wird zur Hure der Soldaten, zweiterer klaut nach seiner Entlassung eine Waffe, und zieht in einen gnadenlosen Rachefeldzug gegen seine ehemaligen Kollegen. Wieder beweist der mittlerweile auch international zu Ruhm gekommene Regisseur Kim Ki- Duk (unter anderem bekannt geworden mit folgenden Filmen: Samaria, Seom – Die Insel, Frühling, Sommer, Herbst, Winter… und Frühling, Hwal – Der Bogen), dass er immer noch neue Möglichkeiten findet, das Publikum mit poetischen Bildern und einem hypnotischem Soundtrack zu betören, nur um dadurch die eingestreute Gewalt um so heftiger wirken zu lassen. Deshalb erstaunen Zitate wie „Gewalt ist Körpersprache“ oder „Schönheit und Brutalität stehen in einem inneren Zusammenhang“ kaum, betrachtet man seine Werke unter diesem Aspekt. Vermittelt einem der Film selber den Eindruck, dass das Militär mit seinen sinnfreien Ritualen und unmenschlichen Schikanen der Ursprung aller Gewalt ist, wird dieser Eindruck im Making of irritierender Weise relativiert. Hier wird gezeigt, wie die Schauspieler (unter anderem Jang Dong-Kun, der schon in 2009 Lost Memories positiv auffiel) sich einem extrem harten Militärtraining unterziehen mussten, um aus ihnen, wie Regisseur Kim Ki-Duk beteuert, richtige Soldaten zu machen. Dieses Training lässt streckenweise sogar den Film harmlos erscheinen. Es scheint, dass Schauspielerei unter der Regie von Kim Ki-Duk kein warm-Duscher-Programm ist. Trotzdem sind seine Filme mit das faszinierendste, was der koreanische Filmmarkt momentan zu bieten hat. Ich wiederhole mich hier an dieser Stelle, aber es ist dem interessierten Konsumenten nahe gelegt, ein wachsames Auge auf dieses innovative Filmland zu werfen.CFS
07/10