Review
von Leimbacher-Mario
Casakranka
„Diner“ ist eine knallbunte Mangaverfilmung über ein junges Mädchen, dass in einem Diner ausschließlich für Gangster landet. Und dort gerät sie nicht nur mit dem strengen Inhaber und perfekten Koch in Personalunion aneinander, sondern natürlich auch mit allerhand abgedrehter Gangster und zwielichtiger Figuren...
Was für ein Fest für Augen, Ohren, Magen! „Diner“ dreht auf, ab und am Rad. Und das mehrmals. Vollkommen hysterisch und hyperaktiv, aber nie auf die Nerven gehend. Explodierend vor lauter Kreativität, vor allem was Dekor und Essen angeht. Da werden Mahlzeiten wie Burger oder Soufflés auf die Teller gezaubert, dass einem das Sehen vergeht und Sturzbäche aus dem Mund laufen. Zudem gibt es zwei sehr süße Hauptfiguren mit genug Charakterentwicklung, um mit ihnen zu fühlen und gepackt zu werden. Plus einen knuffig-fetten Killer-Kampfhund, einen unfassbar nach vorne sprintenden Techno-Soundtrack und Action satt irgendwo zwischen „Equilibrium“ und „Sucker Punch“. Manchmal könnten die Kampfchoreos etwas krachender sein, die Kamera dabei weniger wackelig, der Schnitt konzentrierter und der Gewaltgrad höher - doch im Grunde rockt das immer noch gewaltig. Eine Kombi, die man nicht allzu oft sieht, kulinarische Köstlichkeiten treffen auf surreale Supergangster. Obendrauf ziert die edel-trashige Torte ein Wiedersehen mit Tatsuya Fujiwara aus „Battle Royale“ und ein höchst befriedigend-kitschiges Happy End, das einfach passt. Als ob die Katakuris mit Takeshi Kitano ein Restaurant eröffnen und es von Tim Burton dekoriert haben lassen. Unvergleichlich.
Fazit: was für ein wahnsinniges Knallbonbon! Lecker, bunt, schrill, kalorienarm. Ein faszinierendes Festmahl gekocht aus „Burnt“, „Battle Royale“ und „Hausu“. Super liebenswert und edel in seinem schlechten Geschmack. Dinner for all. Hell‘s Kitchen mit Zuckerguss!